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 Die Bewerbung eines Stinkstiefels

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Hans S.
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BeitragThema: Die Bewerbung eines Stinkstiefels   Die Bewerbung eines Stinkstiefels EmptySo März 04, 2012 1:03 am

Hans war erschöpft. Durch die lange Reise, die ihn schließlich hierher nach Yath d’Oloth gebracht hatte, war er zwar einigermaßen trainiert, doch so viel wie in den vergangenen Tagen hatte er bisher selten gejagt und gekämpft. Doch trotz der Erschöpfung fühlte er sich gut. Er merkte, dass er Fortschritte machte, denn die Zauber, die er aus den Büchern kannte, die ihm während seiner Reisen untergekommen waren, wollten ihm von Tag zu Tag besser gelingen. Und die Gesellschaft war angenehm. Er merkte früh, dass dies ein besonderer Ort war. Es gab Orte, sehr viele von ihnen hatte er schon bereist, an denen es einfach nichts gab, das es lohnte, dass man es sah. Die Menschen waren mit dem Alltäglichen beschäftigt und versuchten, durch harte Arbeit durchs Leben zu kommen. Nicht, dass man ihnen dafür einen Vorwurf machen konnte. Doch das war nicht, was Hans suchte. Was er suchte, war ein Ort der Kraft, des Wissens. Und er hatte das Gefühl, dass er hier einen solchen gefunden hatte... und dies war der Grund, warum er nicht schon längst schlafend in seinem Zimmer lag, sondern sich auf dem Weg zur Dunklen Laterne befand.

Er würde dort heute Maresa, die Stadtherrin treffen, und Konrad, einen seiner Jagdgefährten, um darüber zu reden, ob er sich länger in dieser Stadt aufhalten und vielleicht sogar Zutritt zu den Gildenhallen und, wie er hoffte, Magieschule und Bibliothek erhalten durfte. Und gegen einen kräftigen Schluck gab es hin und wieder natürlich ebenfalls nichts einzuwenden.

Und so betrat Hans, etwas in Gedanken versunken und zunehmends aufgeregt, die dunkle Laterne. Es war noch recht früh am Abend und der Betrieb war noch einigermaßen überschaubar. Weder Maresa noch Konrad schienen schon anwesend zu sein. Nachdem er (nach längerem Überlegen) sich schließlich für einen kleinen Humpen Met entschieden hatte, setzte er sich mit diesem an einen kleinen Tisch, ließ seinen Blick durch den Raum und über die Anwesenden wandern und wartete. Der erste Schluck schmeckte herrlich. Auch wenn er kein sehr erfahrener Trinker war, so sagte er zu einem gelegentlichen Umtrunk selten nein, und er spürte, dass der kräftige Met für heute vielleicht genau das richtige war.

Mit einem Lächeln dachte er an einen vergangenen Tavernenabend. Es war seltsam. Sicherlich, Hans war manchmal etwas tolpatschig, doch das erklärte nicht, dass er den Ärger oft wie magisch anzuziehen schien... ohne etwas dafür zu machen. Er verwarf den Gedanken, heute erwartete er keinen Ärger...

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Konrad

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BeitragThema: Re: Die Bewerbung eines Stinkstiefels   Die Bewerbung eines Stinkstiefels EmptySo März 04, 2012 9:07 am

Diese Woche hatte er Stadtdienst, sechs Tage Wachdienst ein Tag frei, so hatte Konrad die Gelegenheit mal wieder in die Minen zu steigen um den Arbeitern bei der Erzföderung zu helfen. Eigentlich arbeitete er lieber in den Steinmienen und am liebsten auf dem Bau selbst, doch zurzeit wurde mehr Eisen als Steine oder Handwerker gebraucht.
Heute war einer solcher freien Tage, so kam es, dass Konrad in schmutziger Leinenkleidung und mit schwarzem Ruß im Gesicht in die Kneipe kam. Auch sein Irokesenschnitt und Bart waren mehr schwarz als rot. Als er am Thresen ankam stellte Bertha ihm einen großen eimer Wasser hin. Artig bedankte sich Konrad dafür und ging mit dem Eimer nach draußen. Nach kurzer Zeit hörte man wie das Wasser in einem Schwung den Eimer verließ und daraufhin ein lautes Fluchen. Als der Zwerg die Taverne wieder betrat machte die Wirtin große Augen. Denn Konrad war nicht wirklich sauberer.

"So, der Esel ist sauber. Einen Krug Met bitte..." Konrad schaute sich um und entdeckte Hans Sthinkstiefel "... zu dem Tisch dahinten." er zeigte auf Hans uns ging dann zu ihm.

"Seid gegrüßt mein Freund! Es ist immer wieder schön nach getahener Arbeit ein paar Krüge Met zu stemmen, richtig?"
Bertha brachte keinen Metkrug sondern eine große dampfende Wanne voll Wasser. Mit einem Blick indem die Mordlust pur steckte schmetterte sie diese vor Konrads Füße und fing an ihn mit fuchtelnden Armen anzubrüllen.

"Wie kannst du es wagen mit solchen dreckigen Stiefeln meine Taverne zu besudeln?" sie krempelte ihre Ärmel hoch und zeigte ihre massiven Oberarme. Dann packte sie Konrad mit beiden Armen, hob ihn hoch und stellte ihn in die Wanne. "Wenn du dir nicht gleich deine Füße wäschst" sie packte ihm am Ohr und zog es zu sich und schrie:"...dann werde ich das erledigen mein Freund! Und mit diesen Drecksflossen wirst du keinen meiner Krüge anfassen, haben wir uns verstanden?"

Wenn Konrad eines auf seinen Reisen gelernt hatte dann war es das: Verärgere deinen Wirt nicht, erstrecht nicht wenns ein Mannsweib wie Bertha ist!
Schnell wusch sich der Blutgierige Hände und Stiefel ab, trocknete sich beides ab und blickte dann unschuldig zu Bertha hoch.
"´Tschuldige wird nicht wieder vorkommen" sagte er kleinlaut

"Ich wills hoffen für dich!" Immernoch sauer trug Bertha die Wanne weg. In dem Moment brachte einer ihrer Helfer Konrads Met zum Tisch. "Zum Wohl!" sprach er zu Hans und leerte den Krug in einem zug.
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Hans S.
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BeitragThema: Re: Die Bewerbung eines Stinkstiefels   Die Bewerbung eines Stinkstiefels EmptyMi März 07, 2012 11:16 am

Er hatte kaum Zeit gehabt, die Leute in der Taverne zu beobachten oder seinen Gedanken nachzuhängen, da sah Hans, wie der Zwerg Konrad die Dunkle Laterne betrat. Da kommt gerade jemand von der Arbeit, dachte sich Hans beim Anblick des rußbedeckten Zwerges, und so verwunderte es ihn gar nicht allzu sehr, als dieser zunächst statt eines Metkruges einen Waschzuber am Tresen erhielt und die Taverne wieder verließ.

Als Konrad kurz darauf wieder eintrat, hatte sich an dessen Zustand wenig geändert, sah man einmal davon ab, dass er nun nicht nur schmutzig war, sondern auch noch nass. Dennoch grüßte er seinen Jagdgefährten freundlich lächelnd, als dieser sich schließlich zu ihm gesellt hatte.

„Auch ich grüße Euch, werter Herr Zwerg. Ob es mehrere Krüge werden, kann ich Euch nicht versprechen, aber zumimndest habe ich mit diesem hier angefangen“ sprach der Elf, doch ehe er vollends ausgesprochen hatte, stand die Wirtin erneut vor dem Zwerg.

Hans hatte auf seinen Reisen inzwischen schon einiges gesehen und einmal war er auch einem Troll begegnet, der als Rausschmeißer in einer ziemlich schäbigen Spelunke an einer Handelsstraße durch die felsigen Einöden von Vielstain gearbeitet hatte. Der Elf hatte jenen Troll dabei erlebt, wie er einen betrunkenen Unruhestifter, einen beinahe zwei Meter großen betrunkenen Unruhestifter, am Kragen gepackt und durch die (geschlossene) Tür zehn Meter nach draußen geschleudert hatte. In dem Moment, als die Wirtin den Zwerg anschrie, war sich Hans gar nicht sicher, mit wem er eher Ärger anfangen wollte, dem Troll oder Bertha (am besten aber sicherlich mit keinem von beiden).

Dennoch, als Außenstehender war die ganze Sache doch sehr amüsant und er konnte nicht umhin, Konrad verschmitzt anzugrinsen, nachdem die Wirtin wieder verschwunden war. Er prostete dem trinkenden Zwerg zu. „Wahrlich, den Krug habt Ihr Euch verdient.“
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BeitragThema: Re: Die Bewerbung eines Stinkstiefels   Die Bewerbung eines Stinkstiefels EmptyFr März 09, 2012 11:12 am

Die Hintertür zum Garten öffnete sich und eine missgelaunte Ratsherrin betrat die Schenke. Ihr erster Blick galt dem Kamin in der Mitte des Raums, um zu sehen, ob der Platz besetzt war, der zweite der dicken Frau hinterm Tresen und ihrer beeindruckenden Sammlung an berauschenden Wässerchen an der Wand. Die Weißhaarige und Bertha schlugen die Arme ineinander. "Kindchen - was muss das wieder für ein Fliegen scheißender Tag sein! Komm, für dich gibt's heut was ganz besonderes." Resa lächelte der Frau dankbar entgegen. "Wenn ich dich nich' hätte, würd der Tag ganz anderes scheißen. Keine blöden Fragen, sondern sofort das Heilmittel parat, dem keiner dieser Erdenfutzis was entgegen zu setzen hat." Sie nahm das Glas entgegen, ohne zu fragen, was ihr die Wirtin da vorsetzte. Die nicht vorhandene Farbe des Getränks sprach allerdings für sich. "Für dich doch immer. Konne is auch schon hier. Oder noch, der trägt mir noch die Orkenrotze rein, wenn ich ihn nich dran hinder."

Resa musste den Raum zwei mal mit Blicken durchforsten, um Konrad zu entdecken, an einem Tisch mit diesem.. Elf. Wie war der Name? Hans, ja. Der, von dem erst kürzlich eine schriftliche Bewerbung bei ihr eingegangen war. Kurzerhand machte sie sich, bewaffnet mit dem Glas, auf, dem Gildenbruder und seinem Gast Gesellschaft zu leisten. "Konne. Hans." Ein schiefer Seitenblick kommentierte die nasse Gestalt des Zwergen auf lautstark stumme Art.
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BeitragThema: Re: Die Bewerbung eines Stinkstiefels   Die Bewerbung eines Stinkstiefels EmptyFr März 16, 2012 4:59 am

Als Maresa die Bühne betrat stand Konrad auf und legte seine Faust auf die Brust. In der Wachmannschaft war das die gängige Art des Salutieriens vor einem Vorgesetzten.
" Seid gegrüßt Herrin!" empfang er sie und winkte dann nach einem zweitwen Krug Met.
"Darf ich vorstellen? Das ist der Sthinkstiefel, ein Langbeiner. Macht sich ganz gut bei der Jagd mit seinen Zaubereien." er zwinkerte dem Elfen zu und erhob den zweiten Krug um mit der Ordensleiterin anzustoßen.
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BeitragThema: Re: Die Bewerbung eines Stinkstiefels   Die Bewerbung eines Stinkstiefels EmptyFr März 16, 2012 5:58 am

Resa hob das Glas gegen Konnes Krug und nahm einen tiefen Schluck. Ihr Inneres zog sich jäh zusammen - das Gesicht bekam einen äußerst zufriedenen Ausdruck. Während sie sprach, zog sie sich einen freien Stuhl heran und setzte sich mit an den Tisch. "Ja, ich kenn' ihn bereits." Ihre Augen musterten den Elf dennoch, als sei er ihr noch nicht untergekommen. "Aber er war lang nich mehr in meiner Gruppe. Das heißt dann wohl, er ist mehr mit euch unterwegs."
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Hans S.
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BeitragThema: Re: Die Bewerbung eines Stinkstiefels   Die Bewerbung eines Stinkstiefels EmptyMo März 19, 2012 11:47 am

Schließlich hatte sich auch Maresa eingefunden. Als sie an den Tisch herangetreten war, hatte sich Hans erhoben und eine leichte Verbeugung angedeutet, schließlich hatte er es hier mit der Gildenmeisterin zu tun, der man seinen Respekt entgegenbringen sollte... nicht zuletzt dann, wenn man um Aufnahme in deren Gilde gebeten hatte, doch auch sonst. Hans war von seinen Eltern so erzogen worden, einem jeden den Respekt entgegenzubringen, den er durch seine Taten verdiente, und soweit er es aufgrund seiner bisherigen Erfahrungen von der Jagd beurteilen konnte, hatte er eine gute Entscheidung getroffen, als er der Einladung Konrads gefolgt war, um es einmal so auszudrücken.

Als Konrad seiner Gildenmeisterin zuprostete, tat dies auch Hans und sprach „Seid gegrüßt, werte Maresa, ich hoffe, Ihr verzeiht, dass wir bereits mit dem Trinken angefangen haben. Aber nach einer anstrengenden Jagd kann man einem guten Schluck nur schwer widerstehen. Ich freue mich, dass Ihr mich eingeladen habt, um über meine Aufnahme in Yath d’Oloth zu reden, und stehe heute ganz zu Eurer Verfügung.“

Auch in Richtung seines zwergischen Jagdgefährten deutete Hans eine Verbeugung an. Dabei merkte er, dass der Alkohol schon nach nur wenigen Schlucken zu wirken gebonnen hatte, das Zeug schien recht stark zu sein. Nun, hoffentlich ging heute alles gut...
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BeitragThema: Re: Die Bewerbung eines Stinkstiefels   Die Bewerbung eines Stinkstiefels EmptyDo März 22, 2012 10:58 am

Als Konrad die Worte des Elfen vernahm spitzte er ausnahmsweise auch mal seine Ohren. Sofort starrte er Hans mit einem hasserfüllten Gesichtsausdruck an und brummte gefährlich:
"Ein weiterer Langbeiner in unseren Reihen? Ich wollte eigentlich dafür sorgen, dass der Zwergenanteil in unserer Gemeinschaft wächst!" Schnell sprang er auf, holte mit seinem Krug aus und... rammte ihn mit voller Kraft gegen Hans´ Krug. Ein Teil seines Mets schwappte über und Mit einem lauten Lachen rief er:
"Ha! Aber bei so einem Sthinkstiefel kann man schonmal eine Ausnahme machen!" Nachdem er sich wieder setzte holte er seine Pfeife raus und stopfte sie.

"Euch sollte aber gesagt sein, dass wir hier keine Jahrmarktsattraktion sind. Wir fördern Neulinge, keine Frage, aber wir erwarten auch einiges. Nebenst gehorsam seinen Vorgesetzten gegenüber, Loyalität Yath gegenüber und einem unermüdlichen Eifer seines Zirkels gegenüber, fordern wir, dass ihr eure Fähigkeiten der Gilde zur Verfügung stellt."
Die Pfeife war gestopft und der Tabackbeutel verschwand wieder in einer seiner Taschen. Nachdem er sie angezündet und ein paar kräftige Züge genommen hatte wandte er sich abermals an Hans.
"Was sind eure Fertigkeiten? Geht ihr einem Handwerk nach? Habt ihr euch bereits mit der hierarschichen Ordnung unseres Ordenssystems auseinandergesetzt?"
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BeitragThema: Re: Die Bewerbung eines Stinkstiefels   Die Bewerbung eines Stinkstiefels EmptyFr März 23, 2012 12:09 am

Wutentbrannt und mit stark vernebeltem Geist trat Thorwis an diesem Abend in die Taverne. Ein weiterer Schwall des Zorns, welche nun in fester Regelmäßigkeit alle 30 Minuten durch kurze Erinnerungsfragmente in ihm entfesselt wurden, erreichte ihn vor wenigen Sekunden. Sein wirrer Blick und seine instabile Körperhaltung verrieten, dass er in den letzten Stunden schon viel Alkohol zu sich genommen haben musste. Nach der großen Schmach im Hurenhaus schüttete sich der Zwerg nicht ohne Grund literweise Starkbier in den Rachen. Die zerstörende Wirkung bei übermäßigem Konsum des kräftigen Gebräus war offensichtlich...

Mit schlürfenden Schritten und in unregelmäßigen Schlangenlinien durchschritt Thorwis die gut besuchte 'Laterne', eckte hier an einen Tisch, rempelte dort einen Gast an und reagierte stets mit einem Fluchen oder einer Beleidigung auf die unerwartet harten Berührungen, die natürlich immer Ursache von Fremdeinwirken waren. Endlich erreichte er die Theke und ließ sich unsicher auf einen der Hocker sacken. Etwas orientierungslos blickte sich Thorwis am Schankbereich um. Nach mehrmaligem Mustern der Thekendiele zu seiner Linken und der Thekendiele zu seiner Rechten, war sich der Zwerg sicher: Ja, er hatte den Thekenbereich für die Zwerge erreicht, nicht die hohen Barbabschnitte für Menschen und Elfen und auch nicht die, sogar aus seiner Sicht, niedrigen Bereiche für Gnome. Puhhhh...Glück gehabt!

Mittlerweile hatte sich Thorwis wieder etwas beruhigt. Der erste "klare" Gedanke galt dann sofort dem Hopfensaft. Mit etwas verdrehtem Blick, das linke Auge blickte in die rechte Hosentasche, das rechte Auge in die linke, wandte sich der Dunkelzwerg der Wirtin Bertha zu: "Pährta, maane liebe Wirtn! Kippst tu miör pitte noch einen Umpen...*hicks*...Umpen Stakpier!? Hier is tas Kolt." Thorwis öffnete die rechte Hand, die bisher ruhig auf der Theke lag, und 3 Goldtaler rollten über den Schankbereich, bis sie schließlich auf der Seite der Wirtin gen Boden stürzten.

Wieder versank der Krieger in Gedanken. Vor seinem geistigen Auge spielte sich die Szene im 'Vogelnest', so der Name des zwielichtigen Freudenhauses am Ostende der Stadt, erneut ab...Voller Sinneslust und mit feurigen Lenden betrat der Zwerg das Bordell um sich diese Nacht, wie so viele Nächte zuvor, mit seiner Lieblingshure Bettina zu vergnügen. Sie war ihm mittlerweile sehr ans Herz gewachsen, diese kleine stämmige und wortgewandte Zwergenfrau, und dies nicht nur aufgrund ihrer körperlichen Liebesdienste. Thorwis war sich sogar mittlerweile unsicher, ob er sich nicht in sie verliebt hatte. Wie dem auch sei, am Eingang des Etablissements legte der Zwerg routinemäßig der Besitzerin ein kleines Säckchen Gold auf den Tisch und steuerte zielstrebig auf Bettina's Zimmer zu. Seine Gedanken überwarfen sich, Blitze durchliefen seinen Körper und die Vorfreude auf das bevorstehende Vergnügen erreichte ihren Höhepunkt als er den Türknauf zu Bettina's Zimmer drehte. Die Tür öffnete sich...Der Schreck traf Thorwis jedoch wie ein Streitkolben einen Schädel in der Schlacht. Taubheit und Hilflosigkeit machten sich im Körper des Zwerges breit, er zitterte. Das was er dort in dem Zimmer sah ließ seine Welt zusammenbrechen. Wie konnte das sein!? Im Bett der Zwergendame ging ein elfischer Freier SEINER Bettina an die Wäsche...In Rage schrie Thorwis in das Zimmer: "Du dreckiger, perverser Elfenbengel, seh nur zu, dass du schleunigst dieses Zimmer verlässt, sonst schlage ich dir auf der Stelle den Schädel ein!" Wie vom Blitz getroffen sprang der junge Elf auf, raffte hastig seine Sachen zusammen und rannte an Thorwis vorbei aus dem Zimmer. Tränen standen dem Zwerg in den Augen. Und dies obwohl er um die Geschäftigkeit Bettinas und den Berufsalltag einer Hure wusste. All dies kümmerte Thorwis in diesem Moment jedoch nicht. "Bettina, pack deine Brüste ein! Bettina, zieh dir bitte etwas an!" Dies waren die einzigen Worte, die er aus seiner trockenen Kehle hervorbringen konnte. Wie in Trance drehte sich der gebrochene Liebhaber Bettinas daraufhin um und verließ das Zimmer der Zwergenhure ohne ein weiteres Wort. Weitere Tränen kullerten dem Zwerg aus den Augen ehe er dem Freudenhaus wieder entfliehen konnte. Mit wirren Gedanken im Kopf entschied sich Thorwis spontan in das nächste Brauhaus einzukehren...

Nun, nach mehreren Stunden in diversen Brauhäusern, saß der Zwerg schließlich in der 'Dunklen Laterne' und hatte den nächsten Humpen Bier bestellt. Der Zwerg versuchte das Erlebte mit Alkohol wegzuspühlen, bisher mit mäßigem Erfolg. In der Zeit während er auf sein Bier wartete, schaute sich Thorwis das erste Mal weitläufig in der Schenke um. All diese Gesichter kamen Ihm wie verschwommene Fratzen dunkler Dämonen vor. Der Tabakrauch, welcher sich in der ganzen Taverne verbreitete, verstärkte das Bild von einer höllenähnlichen Szenerie. Plötzlich erreichte sein Blick eine kleine Sitzgruppe abseits der Theke. Ein feines Elfengesicht war zu erkennen. Konnte dies sein!? Der Elf sah aus wie der Jüngling, den er vor geraumer Zeit aus Bettina's Zimmer vertrieben hatte. Oder doch nicht!? Nein, Thorwis war sich sicher! Dies war das schäbige Spitzohr. Welch kranken Phantasien trieben einen Elfen zu einem solch pervesen Liebensspiel mit einer Zwergin!? Egal! Das Blut des Zwerges begann wieder vor Wut zu kochen, der blanke Wahnsinn stand dem Rothaarigen nun in den Augen. Mit einem Satz sprang er vom Hocker auf und lief mit unsicheren aber schnellen Schritten auf die Sitzgruppe zu. Dort angekommen renpelte er den Elfen mit der Schulter an, welcher sich daraufhin verdutzt zu ihm umdrehte. "Tu träckicher Schuf! Lass die Finga von Pettina. Nimm das!" Ohne auf ein Wort des Elfen zu warten holte Thorwis mit seinem kräftigen Arm aus. Die Faust krachte dem überraschten Langbeiner mitten ins Gesicht. Unter der Wucht des Aufpralls zerbarst die Nase des Sitzenden und schleuderte ihn vom Stuhl. Die rote Suppe tropfte auf den Boden...
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Hans S.
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BeitragThema: Re: Die Bewerbung eines Stinkstiefels   Die Bewerbung eines Stinkstiefels EmptyFr März 23, 2012 1:19 am

Für einen kleinen Moment war er etwas erschrocken, als Konrad ihn erst grimmig angeschaut hatte und dann die Krüge gegeneinander krachen ließ, doch eben nur für einen kleinen Moment. Er hatte auf seinen Reisen zwar noch nicht viele Zwerge kennen gelernt, aber genug, um um ihr Ruppigkeit zu wissen, und auch um zu wissen, dass diese meist nur äußerlich war. Hans hatte Konrad inzwischen oft genug auf der Jagd begleitet, um zu wissen, dass dieser ein sehr umgänglicher Zeitgenosse war (wobei man eben immer über die Eigenarten seines Volkes hinwegsehen musste, aber das würde Hans sehr leicht gelingen, dachte er) . Insofern stimmte er mit in das Lachen ein, wahrlich, der Aufenthalt in Yath war kein unangenehmer. Schließlich antwortete er auf Konrads Fragen...

„Ja, ja, diese verdammten Elfen, ich selbst kann auch nicht viel mit ihnen anfangen“ er zwinkerte Konrad zu, ganz ernstzunehmen war diese Aussage nicht.

„Konrad, dass die Tenebrae keine Gilde ist, die morgen so und übermorgen so denkt und handelt, war mir von vorneherein klar, und genau das war einer der Gründe, warum ich mich bei Euch beworben habe. Was ich suche, ist eine Gilde, die Prinzipien und Idealen folgt und diese offen vetritt und verteidigt, und ich denke, dass die Tenebrae eine solche Gilde ist. Ich persönlich bin bereit, mich den Idealen und dem Wohl der Gemeinschaft zu unterwefen und Ihr könnt mit meiner vollständigen Treue, sowohl im Geiste als auch im Kampfe, rechnen, so ich Eure Ideale mit den meinen vereinbaren kann, und dies ist bisher der Fall. Ich habe es ja schon einmal angedeutet, ich bin, was weltanschauliche Dinge anbelangt, ein bisher unbeschriebenes Blatt, und Ihr habt die Möglichkeit, mich zu formen. Was sonst für mich zählt, ist Gerechtigkeit, das heißt die Behandlung eines jeden auf die Weise, die er durch seine Taten verdient, und das Wohl der Gemeinschaft.

Über dir Zirkel habe ich mich bereits etwas informiert. Ein Handwerker bin ich keinesfalls, auch wenn ich mich in den letzten Wochen an den Konstruktionsarbeiten in Yath beteiligt habe und inzwischen auch ganz gut mit anpacken kann. Doch bin ich sehr an Wissen über die Magie interessiert und lege den Fokus hauptsächlich darauf. Im Kampfe stelle ich mich auch von Mal zu Mal besser an und auch wenn ich noch kein erfahrener Krieger bin, so mache ich doch Fortschritte. Auch weiß ich, durch meine früheren Reisen, worauf es im Kampf theoretisch ankommt. Ich hoffe, wenn wir demnächst unsere einst geplante Reise starten, werden wir dieses theoretische Wissen schnell in die Praxis umsetzen können...“

Bei diesen Worten konnte er erneut ein verschmitztes Grinsen nicht unterdrücken. Er wollte gerade weitersprechen, als sich die Situation schlagartig änderte. In seine Ausführungen vertieft hatte er den betrunkenen Zwerg nicht bemerkt, der erst am Tresen gesessen hatte und nun bei ihrem Tisch stand, warum auch? Zwar hatte er diesen zweiten Zwerg schon einmal bei der Jagd gesehen und wusste, dass dies Thorwis war, der den Beinamen Grollfaust trug und einer der Hauptmänner der Tenebrae war, doch zu schaffen hatte er mit ihm bisher nichts gehabt.

Nun aber stand der Zwerg im einen Moment neben ihnen, im anderen rempelte er ihn zur Seite. Hans wusste kaum, wie ihm geschah, er stand auf und hörte noch, wie Worte aus dem Mund des Zwerges kamen, als ihm auch schon dessen Faust entgegenflog. Wenn er klar hätte denken können, hätte er vielleicht gedacht „Typisch, dass so etwas mir passieren muss“ oder auch „Bei den Göttern, was ist denn jetzt los“, so aber waren seine einzigen Gedanken „Was zur H huapfltschbadsch ... ?“ ehe es schwarz vor seinen Augen wurde und ein schrecklicher Schmerz in der Mitte seines Gesichts entbrannte. Hans taumelte benommen einen Schritt zurück, doch sein Blick und Verstand klärten sich sofort wieder, der Schlag hatte ihn scheinbar nicht ausgehebelt. Er spürte, dass seine Nase gebrochen sein musste, denn Blut floss ihm in Strömen übers Gesicht, doch irgendwie war das egal, denn mit einem Male hatte auch den Elfen ein gewisser Zorn ergriffen und alles andere verdrängt. Was fiel diesem Zwerg ein, ihm die Nase zu brechen?

In der nächsten Sekunde sah Hans, dass Thorwis seltsamerweise ebenfalls etwas aus dem Gleichgewicht gekommen war, zumindest schien es so, nachdem er ihm den Schlag versetzt hatte. Womöglich war sein Gegenüber etwas angetrunken? Jedenfalls nutzte Hans die Gelegenheit und sprang flink zur Seite, wodurch es ihm gelang, sich seitlich und etwas hinter dem Zwerg zu positionieren. Spüre, was es heißt, einem Sthinkstiefel gegenüberzustehen, du Schuft, dachte er, als er mit seinem Bein ausholte, mit der Stiefelspitze den Hintern des Zwerges anvisierte und dann sein Bein nach vorne schnellen ließ...

Und während der Stiefel Kurs auf sein Ziel nahm, platzen die Worte aus Hans heraus „Wer, bei den Bärten aller Ältesten, ist Pettina????“
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BeitragThema: Re: Die Bewerbung eines Stinkstiefels   Die Bewerbung eines Stinkstiefels EmptyDo Mai 03, 2012 9:59 am

Thorwis taumelte nach dem Faustschlag leicht nach hinten. Das Wirrwarr von Kreaturen, Möbeln und anderem Inventar, welches während des Wanken besonders intensiv auf ihn einwirkte, vernebelten den Geist des Zwerges vollends. Nur mit Hilfe seiner rechten Hand konnte er sich im Raum tastend schließlich an einen Tisch retten, auf dem er sich mit ausgestrecktem Arm einigermaßen stabilisieren konnte. Etwas orientierungslos blickte der Trunkenbold, ein Auge zugekniffen, das andere Auge weit aufgerissen, auf die Sitzecke, in der er den Schuft eben noch zwischen Konrad und Maresa herausgefordert hatte...

Aber nanu? Wo war der Knilch denn hin? In seinem beschränkten Blickfeld konnte Thorwis den Elfen nicht mehr erspähen. "Verflucht", dachte sich der Zwerg und bewaffnete sich mit einem Kerzenständer vom benachbarten Tisch.

"Wo stächst du, Ählfchen? Komm raus tamit ich dir die verdieeeeehnte Trachtprügl verabreichn kann! Ich glaube..." Just in diesem Moment durchzuckte ein stechender Schmerz das Hinterteil des Zwerges und eine unbekannte Kraft drückte ihn ruckartig nach vorne. Mit rudernden Armen stürzte Thorwis unkontrolliert über seine eigenen Füße stumpf nach vorne, rettete den Sturz noch einmal mit einem gewagten Ausfallschritt, konnte das Trudeln jedoch nicht mehr unter Kontrolle bekommen und krachte mit großem Getöse in einen vollgedeckten Tisch.

Aus seinem mit Sülze bedecktem Mund und dem bierdurchtränkten Bart konnte man nach einigen Sekunden der Regungslosigkeit einen Satz vernehmen..."Pettina is meine große Liebe, die du berferser Ählf besudlt hast!" Dies waren die letzten Worte, die aus dem bulligen Zwergenkörper hervorkamen...anschließend konnte man nur noch ein gurgelndes Schnarchen vernehmen.
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