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 Sieh der Wahrheit ins Gesicht // Eine Begebenheit in der 'Dunklen Laterne'

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E Silver
Gast




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BeitragThema: Sieh der Wahrheit ins Gesicht // Eine Begebenheit in der 'Dunklen Laterne'   Sieh der Wahrheit ins Gesicht // Eine Begebenheit in der 'Dunklen Laterne' EmptySa Feb 11, 2012 7:39 am

Es war Abend und die Sonne war bereits untergegangen, als im Zwielicht der Schattenstadt Yath d’Oloth ein großgewachsener Mann die ‚Dunkle Laterne’ betrat.
Er trug eine schwarze Leinenkleidung, die teilweise von den Schatten aufgesogen wurde und ihn als makabre Albtraumgestalt, mal ohne Arm, mal ohne Bein,
erscheinen ließ. An seinem Handgelenk baumelte eine kleine Sanduhr. Sie war das Symbol seiner mächtigsten Verbündeten,
aber auch der unerbittlichsten Lehrerin aller Lebewesen – der Zeit.

Er steuerte sogleich auf den Wirt zu.

„Man wird nach mir fragen,“ meinte er, „dort wird man mich finden.“ Mit einer vagen Handbewegung wies er in eine dunkle Ecke. Nachdem er ein Bier bestellt hatte,
begab er sich dorthin und setzte sich.

Sein rechtes Bein wippte schnell auf und ab. Als er es merkte, unterdrückte er den kleinen Ausbruch von Nervosität. Er lehnte sich zurück und tat einen großzügigen Schluck.
Da beruhigte er sich auch innerlich.

Ruhe war seine größte Stärke.

Er schlug nie aus reinem Jux auf andere ein, weder mit Worten noch mit dem Schwert. Er ertrug vielmehr alle Schläge und tat nicht mehr, als zu seiner Verteidigung nötig war.
Das allerdings sehr vehement und mit großer Ausdauer. Er war ein Fels und ebenso wie Worte über ihn hinwegfegten, fielen die Streiche tausendfach, doch meist wirkungslos.
Die Zeit arbeitete für ihn, während er dem Ansturm trotzte.

Rachegefühle waren ihm fremd. Er tat sie ab als Hirngespinste, die auftraten, wenn man körperlich nicht hart genug trainiert hatte und dem Geist somit Freiraum für Dummheiten ließ.

Diese Qualitäten und sein Handwerk als Alchemist wollte er nun in den Dienst der hiesigen Gilde stellen. Doch er wusste wenig über sie. Was wurde von den Mitgliedern verlangt
und war er willens, sein freies Leben für diese eingeschworene Gemeinschaft aufzugeben? Er würde heute der Wahrheit ins Gesicht sehen und es herausfinden.

„Die Zeit wird es zeigen,“ murmelte er, nahm das Armband ab und stellte die Sanduhr auf den Kopf.
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Maresa

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BeitragThema: Re: Sieh der Wahrheit ins Gesicht // Eine Begebenheit in der 'Dunklen Laterne'   Sieh der Wahrheit ins Gesicht // Eine Begebenheit in der 'Dunklen Laterne' EmptyMo Feb 20, 2012 8:39 am

Ein langer Tag bedarf einer langen Nacht. Dieser Spruch wanderte in Resas Gedanken hin und her und überzeugte sie schließlich, wirklich noch zur Laterne zu gehen, statt den direkten Weg nach Haus zu wählen. Außerdem wartete dort hoffentlich jemand auf sie, zumindest hatte sie per Bote eine Einladung an ihn entsandt. Edg.. Eber.. E.. Wie hieß er noch gleich? Auf der ein oder anderen Jagd war er dabei gewesen, hatte so einen interessanten Hut über der dunklen Erscheinung getragen. Resa stieß die Tür zur Laterne auf, warme Luft strömte ihr entgegen. Mit weitem Schritt durchmaß sie den gesamten Raum und drängelte sich an der Theke zwischen zwei Gäste, die gerade darauf warteten, bestellen zu können. Die laut werdenden Beschwerden ignorierte sie, lehnte sich stattdessen über den Tresen und hielt nach Berta Ausschau. Ah, der Kerl vertrat sie gerade, dessen Namen sie sich auch nie merken konnte.. Der junge Mann trat sofort zu ihr und grüßte schön freundlich. Resa grinste nur und erwiderte mit einem kurzen Heben des Kinns. "Heute wollte sich jemand mit mir treffen, ein.." Ihr fiel der Name noch immer nicht ein, aber zum Glück kam ihr der andere mit seinem eifrigen Nicken zuvor. "Ja, der Herr wartet dort drüben, seht Ihr.." Tatsächlich. Als sie seinem Fingerzeig mit dem Blick folgte, sah sie den Mann an einem der Tische mittig des Raums sitzen, sie musste geradewegs an ihm vorbei gelaufen sein. Ohne es dem Helferlein ihrer Wirtin krumm zu nehmen, dass er sie einfach unterbrochen hatte, trat sie von der Theke weg und zu dem Gast ihrer Stadt hin.

"Edgar, schön dich zu sehen." Ja! Oh ja!, jubelte es in ihr. Ich wusste doch, es fällt dir wieder ein! Kurzerhand setzte sie sich ihm gegenüber und betrachtete seine seltsame Kleidung.
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Edgar S
Gast




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BeitragThema: Re: Sieh der Wahrheit ins Gesicht // Eine Begebenheit in der 'Dunklen Laterne'   Sieh der Wahrheit ins Gesicht // Eine Begebenheit in der 'Dunklen Laterne' EmptySa Feb 25, 2012 12:21 pm

In dem Moment als die Frau sich setzt, fällt das letzte Sandkorn.
Der Wahnsinn ist nicht mehr aufzuhalten.

„RUAAAAAARGH!!! ICH BIN EIN WERWOLF!!!“

Mit einem Ruck wirft der Mann den Tisch um und zerreißt sich das leinene Hemd.

Der Sessel auf dem er gesessen hatte, fliegt aus dem Fenster und verdunkelt die einzige Außenbeleuchtung, eine Laterne.

Der Mann lässt sich nach vorne fallen und steht plötzlich auf allen Vieren in der Taverne herum. Mit einem wilden, unsteten Blick sieht er sich um. Er erkennt offenbar nichts Interessantes und entschwindet als neugeborener Werwolf in die Dunkelheit hinaus.

Jaddoloth wird diesen liebenswerten Kerl wohl vorerst nicht wiedersehen.


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Maresa

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BeitragThema: Re: Sieh der Wahrheit ins Gesicht // Eine Begebenheit in der 'Dunklen Laterne'   Sieh der Wahrheit ins Gesicht // Eine Begebenheit in der 'Dunklen Laterne' EmptySa Feb 25, 2012 12:53 pm

Resa war wie ein Bogen wieder nach oben geschnellt und stand noch immer so da, als der.. War das Edgar gewesen? Na, als der Kerl oder das Ding entschwunden war. Im ganzen Raum war es still geworden, als hielte jeder Einzelne hier den Atem an. Erst die in leicht scherzhaftem Ton gesprochenen Worte der Ratsherrin lockerten die Stimmung wieder. "Na, da wird Berta sich freuen." Tatsächlich schien einzig der Jüngling hinter dem Tresen seinen Schock auch dann noch nicht überwunden zu haben, als Resa aus der Tür verschwunden war, dem Wolf hinterher. Sie würde sicher gehen, dass das Vieh wirklich weg war. Der würde ihre Stadt nicht unsicher machen..
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