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 Der Winter naht...

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Craban_
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BeitragThema: Der Winter naht...   Der Winter naht... EmptyMo Dez 17, 2012 11:34 am

Schon seit Tagen schleppte Craban in ihrem Rucksack Papier und Schreibutensilien mit sich herum und grübelte. Wie zum Henker schrieb man eine Bewerbung? In ihrer ursprünglichen Heimat, weit entfernt im eisigen Norden, hatte sie immer zu ihrer Sippe gehört. Nie hatte sie sich bisher Gedanken um so etwas machen müssen. Doch seit dieser verfluchte Sklaventreiber sie im Sommer in dieses Land verschleppt hatte, musste sie sich um viele sonst so selbstverständliche Dinge Gedanken machen. Etwas essbares zu finden, und einen versteckten Ort zum schlafen, war im Sommer kein Problem gewesen, nachdem sie ihre Freiheit zurück bekommen hatte. Doch nun war der Winter da und sie musste zugeben, dass sie gerne wieder so etwas wie eine Heimat haben würde.

Das Schicksal hatte sie zu einer ganzen Gruppe von Elfen und Halbelfen geführt, mit denen sie seit Monaten durch die Wälder des Landes zog. Zurück in ihre Heimat konnte sie vorerst nicht. Zu gefährlich war der lange Weg, und alleine wagte sie es nicht. Außerdem gab es noch einen Grund, warum sie es gar nicht so eilig hatte, in ihre ursprüngliche Heimat zurück zu kehren. Dieser Grund hatte zwei spitze Ohren, und gehörte zur Gilde der Stadt Yath d'Oloth, wo sie seit vielen Wochen immer wieder Rast einlegten. Doch davon brauchten andere vorerst nichts zu wissen.

Sie hatte einige Städte im Laufe der letzten Monate gesehen, und doch war es diese Stadt in den Bergen, die sie am ehesten als eine Art Heim bezeichnen würde. Nicht zuletzt auch wegen Traitot, der ihr in der ersten schwierigen Zeit in diesem Land geholfen hatte. Er war es auch, der ihr die nötigen Auskünfte gegeben hatte, als sie nach der Gilde dieser Stadt fragte . Vom ihm wusste sie, dass sie sich auch bei einem der Orden bewerben muss, und nicht nur einfach bei der Gildenleiterin mit dem Namen Maresa. Viel zu bieten hatte Craban allerdings nicht. Ein Handwerk beherrschte sie nicht, außer man betrachtete die Jagd als ein Handwerk. Darin war sie allerdings sehr gut. Das sie die Jagd auf zweibeinige Wesen ebenso gut beherrschte, verschwieg sie allerdings lieber. Nun würde sie einen Zwergen bitten müssen, sie in der sogenannten Rotte aufzunehmen. Etwas, das der Elfe nicht ganz so behagte.

Nun saß sie hier in der dunklen Laterne, und nachdem sie die kalten Finger an einem heißen Becher Tee gewärmt hatte, begann sie langsam und in einer klaren und sauberen Schrift zu schreiben...


Werte Maresa,

seit vielen Monden verweile ich in der Nähe eurer Stadt, nachdem ich gezwungen war mich in diesem Land zurecht zu finden. Ein Elf aus eurer Gilde, Traitot Varenal, war mir dabei eine große Hilfe. Da ich wohl vorerst nicht in meine Heimat zurück kehren kann, bin ich mehr oder weniger Heimatlos und auf der Suche nach einer dauerhaften Bleibe. Leider kann ich euch nicht viel bieten, denn handwerklich tauge ich höchstens dazu Feuerholz zu schnitzen. Jedoch bin ich eine gute Jägerin, und wäre bereit euch mit dieser Kunst zu dienen, um für meine Unterkunft aufzukommen.

Traitot sprach davon, dass es in eurer Stadt üblich ist, sich einem Orden anzuschließen. Sofern es einen für Jäger gibt, wäre ich bereit dazu. Eine Jagdgruppe habe ich bereits, wie euch vielleicht schon zu Ohren gekommen ist. Wir lagern regelmäßig vor eurem Stadttor, um von dort aus durch die weiten des Landes zu ziehen. Da ich bisher keine feste Bleibe habe, könnt ihr mir eine Antwort in eurer Taverne hinterlassen. Ich denke inzwischen kennt man mich dort.


Allzeit ebene Wege

Craban



Noch ein letztes mal überflog Craban die Zeilen, bevor sie das Papier zusammen rollte, und es einem Botenjungen gab, mit dem Auftrag es der Stadtherrin zu überbringen. Ein Goldstück als Lohn gab sie ihm mit auf dem Weg und versprach ihm ein zweites, wenn er ihr eine Antwort bringen würde. Dann griff sie nach dem warmen Pelzumhang, und lief zurück zu ihren Gefährten, die bereits vor dem Stadttor warteten.
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Maresa

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BeitragThema: Re: Der Winter naht...   Der Winter naht... EmptyDo Dez 20, 2012 10:19 pm

Craban. War das ein Männer- oder ein Frauenname? Traitot hatte ihn oder sie zu ihnen geführt, dann war es wohl naheliegend, den Händler als erstes aufzusuchen. Doch der Elf streunte wieder durch die Wälder, außerhalb der direkten Reichweite irgendwelcher Boten, das war ja zu erwarten gewesen. Wenn sie den Brief richtig deutete, war auch dieser Craban bei ihm. So hieß es wohl, beide Fliegen mit einer Klappe zu schlagen. Sie hinterließ dem Gildenbruder eine Nachricht am Stadttor, laut der er sich gleich nach seiner Rückkehr mit seiner Begleitung im Ratshaus einzufinden hatte. Und um mal nicht so zu sein, verfasste sie auch für Craban einen kurzen Schrieb. Ihn zu hinterlegen stellte für sie eine angenehme Aufgabe dar, wann scheute sie schon einmal einen Besuch bei ihrer Lieblingswirtin.


Wir treffen uns im Ratshaus.
Traitot wird den Weg kennen und dich zu mir führen.

-Maresa



Das erschien ihr tatsächlich aufwendig genug formuliert: Seinen Zweck würde es tun, und wirklich nötig wären nicht alle Worte gewesen. Sie war gespannt, wen der Elf da angeschleppt hatte. In diesen tristen Tagen war ein neues Gesicht genau das, was sie gebrauchen konnte - nur hoffentlich war es kein Spitzohr.
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Craban_
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BeitragThema: Re: Der Winter naht...   Der Winter naht... EmptyFr Dez 21, 2012 1:25 am

Rasch überflog Craban die wenigen Worte, als sie am Abend wieder die Taverne betrat und eine kurze Nachricht ausgehändigt bekam. Sie bedankte sich bei der Wirtin, und hinterließ das versprochene Goldstück für den Botenjungen bei ihr. Dann machte sie sich auf die Suche nach Traitot. Doch sie fand ihn erst, als sie die Stadt wieder verlassen und zu ihren Gefährten zurückkehren wollte am Stadttor. Schmunzelnd reichte sie ihm den Zettel mit der Nachricht. „Ich habe eine Nachricht von Maresa erhalten. Zeigst du mir den Weg?“
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Traitot Varenal

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BeitragThema: Re: Der Winter naht...   Der Winter naht... EmptyMo Dez 24, 2012 4:23 am

Als Craban in die Stadt lief, wollte Traitot ihr zunächst nachlaufen. Mit einigen schnellen Schritten war er kurz nach der Elfe am Stadttor. Aber eine der Wachen am Tor hatte anderes für den Elfen im Sinn. Gerade wollte er zu der Elfe sagen sie solle einen Moment auf ihn warten, als einer der Torwächter ihn am Arm festhielt. “Guten Abend Traitot, das trifft sich ja hervorragend. Fast hätte ich euch nicht erkannt, ihr Elfen seht auch alle gleich aus... Ich habe eine Nachricht von Maresa für euch.“

Etwas verdutzt starrte der Elf die Wache an. “Hat das nicht auch Zeit, bis wir wieder aus der Stadt zurück sind?" Seine Worte fielen etwas harscher aus als er es im Sinn hatte. Aber er hatte gerade wenig Lust sich mit einem Torsteher herum zu ärgern.

“Hätte es eventuell schon gehabt, aber wo ich euch gerade gesehen hatte dachte ich euch den Brief lieber gleich in die Hand zu drücken. Nicht dass ich euch später nicht erkannt hätte.“ Der Elf schnaubte verächtlich und nahm den Brief entgegen. Als er den Blick wieder hob um sich nach der Elfe umzusehen, war sie schon in der Menge verschwunden. Der Elf würde wohl vor dem Stadttor auf sie warten müssen. Ohne den Wächter eines weiteren Blickes zu würdigen lief der Elf wieder zurück zu seinen Freunden, die vor der Stadt warteten. Unterwegs öffnete er den Brief, den ihm die Wache gegeben hatte. Die wenigen Zeilen waren schnell gelesen.

Craban hatte ihm am gestrigen Abend von ihrem Entschluss mitgeteilt, dass sie sich der Gemeinschaft der Tenebrae anschließen wollte. Der Elf hatte diese Nachricht begrüßt. Offenbar hatte Maresa noch am selben Tag davon erfahren, wenn sie nun am nächsten Abend schon bei ihr erscheinen sollte.

Was für ein Zufall, ich hab auch eine bekommen. Ich soll dich ins Rathaus zu Maresa bringen. Komm ich zeig dir den Weg Traitot nimmt Craban an die Hand und führt sie in die Stadt hinein. Zielstrebig laufen die beiden Elfen auf eines der Gebäude zu. “Hier sind wir.“ Traitot öffnet die Tür des Rathauses und betritt hinter Craban das Gebäude. “Maresa wird oben in ihrem Zimmer sein, probieren wir es doch mal dort." Die beiden Elfen laufen durch den Eingangsbereich zu einer Treppe, folgen dieser nach oben und halten dort vor einer der Türen. Traitot klopft an jener und wartet.
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BeitragThema: Re: Der Winter naht...   Der Winter naht... EmptyMi Jan 02, 2013 6:10 am

"Kommt rein!", kam es von der anderen Seite der Tür. Maresa klappte das Buch zu, über dem sie gerade gebrütet hatte, nicht jedoch, ohne das Band, das sie als Lesezeichen nutzte, an seinen neuen Platz zu legen. Die mit Kohle schnell auf das Pergament gebrachten Skizzen legte sie oben auf und schob den kleinen Stapel an den Rand ihres Schreibtisches. Ein seltener Anblick musste das für Traitot sein, der seine Ratsherrin sicher nicht oft beim Lesen erwischt hatte. Noch als sie über diesen Gedanken schmunzeln musste, erkannte sie, wen der Gildenbruder ihr da mitgebracht hatte.

Im ersten Moment war die Enttäuschung groß: Zwar eine Frau, aber ein Spitzohr. Natürlich ein Spitzohr. Wieso konnte es nicht mal ein Zwerg oder ein Gnom sein? Als wäre sie umgeben von diesen wunderschönen, hochnäsigen.. Der Gedankengang stockte, als sie die Elfe genauer in Augenschein nahm. Weiße Haare wie sie, aber in dicken Strähnen, die beinah wie verfilzt aussahen. So gepflegt hatte sie das noch nie gesehen, wie ging das? Bewunderung machte sich in ihr breit. Maresa erhob sich und kam um den Tisch herum. "Du musst Craban sein. Maresa." Sie reichte die Hand zum Gruß, um den Händedruck der Fremden zu testen. Craban war schön anzusehen: Nicht ganz so blass wie sie selbst, und etwa einen halben Spann kleiner, und auffällige Augen. Doch schon auf den ersten Blick hatte sie etwas gefasstes an sich, das Maresa oft an jenen ihres Volkes beobachtet und nie verstanden hatte. Oft hatte sie es als Hochnäsigkeit und eitles Gehabe abgetan, oder als Feindseligkeit ihr gegenüber. Diesmal entschloss sie, sich zunächst mit Schlüssen zurück zu halten.
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BeitragThema: Re: Der Winter naht...   Der Winter naht... EmptyDo Jan 03, 2013 2:13 am

Neugierig folgte Craban Traitot durch die Gassen bis zum Rathaus. Angst hatte sie nicht, aber trotzdem hielt sie aus Gewohnheit die Umgebung im Auge. Zu viel nichtelfisches Volk lief hier herum, und das machte sie zeitweise etwas nervös. Im hohen Norden hatte sie nur selten fremde Händler zu Gesicht bekommen. Höchstens in den Sommermonaten, und der letzte angebliche Händler... Craban verzog verächtlich die Lippen. Doch als sie das Rathaus betraten nahm sie sich zusammen. Sie war gespannt, was sie dort erwarten würde.

Sie nickte nur, als Traitot die Treppe hinauf ging, und an eine Türe klopfte. Eine weibliche Stimme bat sie herein. Das musste Maresa sein. Gespannt betrat sie hinter Traitot das Zimmer und musterte die Frau. Eine Menschenfrau, wie es aussah. Allerdings wirkte sie ungewöhnlich für eine Menschenfrau. Das Haar war weiß wie ihr eigenes und die Haut ungewöhnlich hell. In Pelze gehüllt, würde sie vermutlich auf dem ersten Blick kaum unter dem Volk der Firnelfen auffallen. Die Männer ihres Volkes würden dieser Schönheit vermutlich scharenweise zu Füßen liegen.

Craban hielt nicht viel von dem meist sehr goldgierigen Volk der Menschen, doch sie ließ es sich nicht anmerken.Wenn Traitot ihr vertraute, würde sie zumindest versuchen ihr ebenfalls zu vertrauen. Vielleicht waren ja doch nicht alle Menschen schlecht, auch wenn sie bis jetzt eher negative Erfahrungen mit diesem Volk gemacht hatte.

Mit wachem Blick musterte Craban Maresa, als sie um den Tisch ging, und mit ausgestreckter Hand auf sie zu kam. Zum Glück kannte sie diese Art der Begrüßung, die Menschen bevorzugten. „Ja, das bin ich.“ antwortete sie ruhig und selbstsicher, während sie die Frau mit einem kurzen und kräftigen Händedruck begrüßte. Crabans Blick blieb für einen kurzen Moment irritiert an den verschiedenfarbigen Augen der Gildenleiterin hängen. War das eine Laune der Natur? Aber vielleicht war das ja bei Menschen normal und kam dort öfter vor.

„Vielen Dank für die Einladung. Ich hoffe ihr könnt noch eine Jägerin und Fallenstellerin in euren Reihen gebrauchen?“mit fragendem Blick wartete die junge Firnelfe auf eine Antwort.
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BeitragThema: Re: Der Winter naht...   Der Winter naht... EmptySo Jan 20, 2013 6:08 am

"Thraldin wird gegen weitere Unterstützung nichts einzuwenden haben, da bin ich sicher. Eine helfende Hand ist nie zu unterschätzen, egal in welchem Bereich. Ich gehe davon aus, dass du was von deinem Handwerk verstehst - oder musst du noch eingelernt werden?" Sie bedeutete den beiden, sich zu setzen, und nahm selbst wieder hinter dem Schreibtisch Platz. "Ich würde gern erfahren, wie es zu eurem Kennenlernen kam - und was ihr schon zusammen erlebt habt. Ein kleiner Einblick vielleicht.." Dabei blitzten ihre Augen kurz auf, als sie Traitot einen vertrauten Blick zuwarf.
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BeitragThema: Re: Der Winter naht...   Der Winter naht... EmptySo Jan 20, 2013 9:39 am

Craban warf Traitot einen fragenden Blick zu, als sie am Schreibtisch Platz nahm. Wie viel sollte sie Maresa erzählen? Ein Schmunzeln huscht über ihre Lippen, als sie sich an den Tag erinnerte, an dem sie Traitot das erst mal sah.

„Unser Kennenlernen war … hmmm“ sie dachte einen Augenblick nach. „Ich war mit einer Gruppe von Elfen unterwegs, die durch dieses Land wanderten. Die gleichen Elfen, mit denen wir zum Teil immer noch unterwegs sind. Ich war noch nicht lange in diesem Land und kannte mich nicht aus. Gold hatte ich auch nicht... aber Hunger. Traitot stand mit ein paar anderen Jägern in einer Gruppe neben uns, und die Proviantbeutel dieser Gruppe standen unbeobachtet neben ihnen. Nun ja... ich hab mir einen der Beutel geholt, aber Traitot hat mich dabei gesehen und zur Rede gestellt. Wirklich viel haben wir seitdem eigentlich nicht zusammen erlebt, nichts schlimmes jedenfalls.“

Sie warf einen schelmischen Blick zu Traitot und grinste. „Aber wir haben vor einiger Zeit den Thoringardern ein paar Fässer abgenommen. Leider war es keine Bier, deswegen haben wir sie später wieder zurück gebracht. Und einen etwas merkwürdigen Gnomen haben wir mal getroffen, der hatte sehr seltsame Sachen dabei. Aber ansonsten gehen wir eigentlich hauptsächlich jagen und wandern. Ein ganz normales Leben eben, wie es hundert andere Jäger auch führen. Inzwischen brauche ich keine Hilfe mehr bei der Jagd und kenne mich auch relativ gut in diesem Land aus.“

Sie warf einen Blick zu Traitot. Mehr würde sie erst einmal nicht erzählen, denn sie wusste immer noch nicht, wie weit sie Maresa vertrauen konnte. Vielleicht würde Traitot ja noch etwas hinzufügen, er konnte sie bestimmt besser einschätzen.

OOC: Die RPs dazu sind im Forum von EG
Das verschwundene Fass http://board.evergore.de/igbt.php?b=24&t=1152&bp=1
Traue keinem grinsenden Gnomen http://board.evergore.de/igbt.php?b=24&t=1170&bp=1
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BeitragThema: Re: Der Winter naht...   Der Winter naht... EmptyDi Jan 22, 2013 11:13 pm

Nachdem sie hereingebeten worden waren, nickte Traitot seiner Gildenleiterin kurz zu. Hielt sich aber im Hintergrund. Er war als Begleitung von Craban hier und wollte sich nicht zu sehr einmischen. Als die beiden Frauen einander begrüßten und einige Worte austauschten lief der Elf zum Fenster und sah hinaus. Es war in schöner Tag und er hoffte, dass sich der Aufenthalt hier nicht zu lange hinauszog.

Als die Craban und Maresa sich am Schreibtisch niederließen, rückte Traitot sich ebenfalls einen Stuhl zurecht und setzte sich neben Craban. Als ihn dann die Augen Maresas anblitzten schluckte er kurz, was wollte sie von ihm wissen? Mehr als unbedingt nötig würde er ihr nicht erzählen. Früher oder später würde sie zwar dahinter kommen. Aber wozu sollte er der Menschenfrau gleich alles auf die Nase binden. Sie würde schon eins und eins zusammen zählen können. Auch ohne, dass er sie direkt darauf stoßen musste.

Da Craban auch sogleich anfing zu erzählen sagte er zunächst nichts. Als sie von dem Proviantbeutel erzählte, musste er unweigerlich grinsen. Er war der Elfe nachgerannt und wollte sie regelrecht in dem Boden stampfen. Aber irgendwie war doch alles anders gekommen. Jetzt saßen sie jedenfalls hier. Der Elf wartete noch bis Craban geendet hatte, nickte kurz und sagte: "Nun ja was soll ich sagen, wir sind halt viel unterwegs gewesen. Haben viele Orte gesehen, so manch Wesen getroffen. Dass wir die Fässer der Thoringarder nun endlich wieder los sind, darüber bin ich ganz froh. Da haben wir uns noch ganz gut aus der Affähre gezogen. Und dieser Gnom... das war schon ein merkwürdiges Wesen. [Pause] Gelegentlich haben wir auch die ein oder anderen Jäger mal besucht. Aber die waren meistens nicht so freundlich. Wir haben lediglich ein weiteres Verbot zum betreten einer Stadt bekommen und einen Spitznamen hat man uns auch angehängt..."
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BeitragThema: Re: Der Winter naht...   Der Winter naht... EmptyMi Jan 23, 2013 10:24 am

"Was für einen Spitznamen?" Sie lachte, hob die Hand. "Warte. Bevor ihr weiter redet, möchte ich eines klar stellen." Der Blick galt Traitot und trug Offenheit statt Strenge mit sich. "Ich denke, ich brauche dich nicht daran zu erinnern, dass wir eine Gilde sind. Und was das bedeutet. Bei dir", sie wandte sich an die Weißhaarige, "kann ich das natürlich nicht wissen. Die Tenebrae mag eine Institution hervorgebracht haben; Orden, die sich gegenseitig tragen und eine Stadt ermöglichen, die funktioniert. In einem solchen System geht bekanntermaßen der Einzelne gern unter und jeder muss sehen, wo er bleibt. Das gilt hier nicht.

Du willst dich einer Gemeinschaft anschließen. Die Gilde - der Kreis derer, die wirklich als Mitglieder der Tenebrae bezeichnet werden - ist klein im Verhältnis zu der Größe ihrer Stadt. Wir kümmern uns um jeden einzelnen. Wir sind eine Familie, und das bedeutet, wir kennen und trauen einander.. Wenn Traitot jemanden zum Mitglied dieser Familie machen will, dann bedeutet das, dass Vertrauen oder Zuneigung in einem genügenden Maß vorhanden sind. Das sollte dann allerdings auch mir entgegen gebracht werden.." Sie deutete auf die geschlossene Tür. "Wir sind hier unter uns, Craban. Was du vor Trai zu sagen bereit bist, kannst du mir sagen. Falls da noch etwas ist. Schließlich bittest du gerade darum, gewissermaßen, das Leben miteinander zu verbringen. Selbst wenn du als Jägerin oft vernab der Stadt sein wirst. Aber würde dir das genügen, dann wärst du wohl jetzt kaum hier." Sie blickte - ja, wirklich - aufmunternd zu der Elfe, und hoffte, dass sie sich verständlich ausgedrückt hatte.
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BeitragThema: Re: Der Winter naht...   Der Winter naht... EmptyMi Jan 23, 2013 10:31 pm

Craban seufzte, als Traitot den Spitznamen erwähnte, den sie beim Fassklau von einem Thoringarder Elfen bekommen hatten. „Wenn es stimmt, was die Gerüchte in den Tavernen betrifft, so nennt man uns in Thoringard wohl die Huren des Waldes. Die Bewohner dieser Stadt scheinen allerdings recht blind zu sein, denn der größte Teil unserer Jagdgruppe zu diesem Zeitpunkt war definitiv nicht weiblich.“ sie warf einen Blick zu Traitot und schmunzelte. Einen Augenblick lang schwieg sie, um zu überlegen, wie sie Maresa am besten erklärte, was sie dachte und was sie zeitweise bewegte.

„Ich hätte allerdings noch eine Frage.“ fuhr sie etwas ruhiger fort. „Ich habe gehört, dass viele in dieser Stadt Göttern dienen oder sie verehren. Ich kenne diese Götter nicht, und verlasse mich lieber auf meine Hände und meinen Verstand. Ist es Pflicht an diese Götter zu glauben?“ Craban hatte allerlei Gerüchte und Geschichten von finsteren Göttern auf dem Marktplatz gehört, und konnte damit einfach nichts anfangen. Doch sie war sich nicht sicher, ob es in dieser Stadt vielleicht wichtig war, an die Götter zu glauben.

Ihr Blick senkte sich auf ihre Hände und auf die Narben an den Handgelenken, die das wochenlange tragen von Fesseln hinterlassen hatten. Vielleicht würden sie irgendwann verblassen, doch noch erinnerten sie zu sehr an die Schmach, von diesem Sklavenhändler aus ihrer Heimat verschleppt worden zu sein.

Sie atmete einmal tief durch, bevor sie den Blick wieder hob und Maresa offen und direkt ansah. „Außerdem will ich nicht verschweigen, dass ich zeitweise Probleme habe mit Menschen umzugehen. Es betrifft allerdings nur die männlichen Wesen.“ Sie machte eine kurze Pause. „Seit mich ein Sklavenhändler, ein dunkelhaariger Mensch, der vorgab ein weitgereister Händler zu sein, gewaltsam aus meiner Heimat hierher verschleppt hat, reagiert da im Zweifelsfall die Faust oft schneller als mein Verstand, wenn mich jemand falsch anspricht oder mir zu Nahe kommt. Das kann dann schon mal zu komplizierten Situationen führen. Deswegen ziehe ich es auch vor mit anderen Elfen auf Wanderungen zu gehen, und ich meide die meisten Städte so weit wie möglich. Aber so ganz ohne Heimat geht es für mich doch nicht, und so versuche ich auf diese Art das beste daraus zu machen.“ Würde Maresa das verstehen?
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BeitragThema: Re: Der Winter naht...   Der Winter naht... EmptyDo Jan 24, 2013 11:38 am

Maresa nickte, ohne ihrem Blick gekünsteltes Verständnis beizumischen. Zum einen waren Elfen ihrer Erfahrung gemäß viel zu sensibel, um sich so einfach irre führen zu lassen, und zum anderen hatte sie nicht im Sinn, Craban etwas vorzumachen. Sie konnte nicht verstehen, was ihr nie widerfahren war. Und trotzdem fühlte sie sich an die Zeit in Palandur erinnert; das Freudenhaus.. Vielleicht hatte man Craban ähnliches angetan. Vielleicht hatte sie sich bei weitem nicht so gerächt. Ob ihre Ähnlichkeit sich wohl auf das Äußere beschränkte?

"Der Zwang zum Glauben würde nichts weiter als eine Farce hervorrufen. Wir alle hier wollen nichts, als uns selbst bestimmen zu können." Ihre Stimme war eindringlich. "Die Götter haben uns zu dem gemacht, was wir heute sind - aber wir folgen nicht willenlos. Wenn du nicht glaubst, kannst du nicht meine Schwester sein. Aber das bedeutet nicht, dass du abgelehnt wirst. Solang du nicht gegen unseren Glauben handelst.. Trai kann dir von den Dunklen Fünf erzählen. Höre zu und nimm es als Lektion, die auch Teil der Jagd ist. Die Fünf können viel geben, wenn man nur offen ist."

Dann wurde ihr Blick weicher, die Stimme trug ein Lächeln mit sich. "Problematischer Umgang mit Menschen? Ich kann Schwierigkeiten manchmal echt gut leiden.. Wir sollten mal zusammen los ziehen." Bei diesem Gedanken musste sie lachen. Doch wenn Craban ein Problem mit Männern hatte, war es nur umso aussagekräftiger, dass sie ausgerechnet in Traitot einen Begleiter gesucht hatte.
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BeitragThema: Re: Der Winter naht...   Der Winter naht... EmptyFr Jan 25, 2013 12:32 am

Craban nickte. Es klang nach einer Möglichkeit. Vielleicht sollte sie erst ein wenig mehr über die ihr völlig unbekannten Götter erfahren, bevor sie es gleich generell ablehnte. Im hohen Norden hatten sie ihre eigenen Götter, doch der Kampf um das tägliche Überleben war weit wichtiger gewesen, als zu beten. Deswegen hatte sie sich nie sonderlich viel damit beschäftigt. „Ich werde bestimmt nicht gegen euren Glauben handeln, denn dafür respektiere ich die Ansichten anderer zu sehr. Vielleicht werde ich anders denken, wenn ich eines Tages mehr darüber weiß.“ Sie nickte Maresa lächelnd zu. Sie würde Traitot nach den Göttern fragen.

„Ich kann Schwierigkeiten manchmal echt gut leiden.. Wir sollten mal zusammen los ziehen." Bei diesen Worten wanderte eine Augenbraue von Craban amüsiert nach oben. „Hmm, wer weiß. Vermutlich könnten wir beide noch viel voneinander lernen, wie man Schwierigkeiten schnell und problemlos beseitigt. Dieses Land bietet ganz andere Möglichkeiten als meine Heimat, und ich lerne gerne dazu...“ nun konnte sie sich ein Grinsen wirklich nicht mehr verkneifen. Ihr Blick wanderte zu Traitot. „Vielleicht ergibt sich ja bald eine Möglichkeit, dass wir uns besser kennenlernen können. Traitot sprach davon, dass er ein paar Tage in der Stadt bleiben möchte, um einige Dinge zu erledigen.“

Der Gedanke an ein langes, ausgiebiges Bad im Badehaus, und die Aussicht die Nacht mal wieder in einem warmen Zimmer und einem sauberen Bett zu verbringen war gar nicht so übel. Sie liebte den Wald und würde ihn immer der Stadt vorziehen, doch in manchen Nächten verfluchte sie die harten und gefrorenen Waldböden, auf denen man nicht wirklich gut lag. Der Sommer war da wesentlich angenehmer gewesen.

Ihr Blick blieb vielleicht einen Moment zu lange an Traitot hängen, und das schelmische Lächeln, das sie ihm zuwarf wirkte sehr vertraut, so dass der Verdacht aufkommen konnte, dass sie möglicherweise doch nicht nur einfache Jagdgefährten waren.
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BeitragThema: Re: Der Winter naht...   Der Winter naht... EmptyFr Jan 25, 2013 2:02 am

"Du darfst das Umfeld dabei gern selbst wählen. Ich bin ein Stadtkind, der Wald verschlingt mein Geschick in einem Atemzug und was übrig bleibt, ist ein Trampel, der jedem Zwerg wahre Ehre macht. Aber dazu lernen ist nie schlecht, und erst in guter Gesellschaft", lachte sie. "Trai, ich glaube, du hast uns genau die richtige gebracht."

Sie lehnte sich vor, ließ den eben ausgesprochenen Gedanken kurz wirken. "Ich würde sagen, das Ganze klingt fair für beide Seiten. Ich hab ein gutes Gefühl dabei. Wenn von euch niemand mehr etwas hinzuzufügen hat, scheint es, als wäre die Sache beschlossen. Dann liegt es jetzt an dir, Craban, dich bei deinem Orden zu bewerben. Demnach wäre das die Rotte, da musst du dich an Thraldin Frosthammer wenden. Trai kann dir den Weg dahin zeigen. In unser System wirst du dort eingewiesen, und wenn du etwas brauchst, sollte dir auch dort weitergeholfen werden. Ansonsten hast du den einfachsten Start: Schützling eines Ordens wie alle, aber gleich noch zwei weitere Ratsmitglieder in greifbarer Nähe. Du kannst jederzeit zu mir kommen."
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BeitragThema: Re: Der Winter naht...   Der Winter naht... EmptyFr Jan 25, 2013 4:31 am

„Ich denke auch im Moment sind erst einmal alle wichtigen Dinge geklärt. Wenn Trai mir den Weg zeigt, könnte ich das auch gleich erledigen, bevor wir später wieder hinaus auf die Jagd ziehen. Wir werden uns bestimmt schon bald wiedersehen.“

Sie nickte Maresa lächelnd zu und sah dann fragend Traitot an.
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BeitragThema: Re: Der Winter naht...   Der Winter naht... Empty

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