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Sirana S
Gast




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BeitragThema: .Geleitet.   .Geleitet. EmptyFr Feb 24, 2012 7:47 am

Mehrere Tage war Sirana unterwegs gewesen, nachdem sie Tamjeh Imuria verlassen hatte. Sie konnte allerdings nicht sagen, wie viel Zeit tatsächlich vergangen war, noch welchen Weg sie zurück gelegt hatte. Die Nächte, die sie zusammengekrümmt und frierend in notdürftig errichteten Unterständen verbrachte sowie den größten Teil der Tage verbrachte sie wie im Delirium. Albtraumbilder von nach ihr greifenden knöchernen Händen, auf sie zufliegenden irre lachenden und kreischenden Schädeln, verschlungener nackter, vielleicht schon toter Körper, Gefühle von Agonie und Verzweiflung prägten die Reise nach Yath d'Oloth. Und immer wieder wurde ihre ganze Wahrnehmung in eisiges Blau getaucht, welches die Realität übertünschte. Ab und zu gönnte der Totengott ihr Ruhe. Dann, wenn er ihr die Erinnerung an ihr brennendes Haus in Tamjeh Imuria zeigte, die eigentlich gar nicht ihre Erinnerung war, denn sie hatte sich schon kurz nach dem Legen des Brandes auf den Weg gemacht. Gedanken über das, was geschehen war konnte sie sich aber nicht machen.

Siranas sehnlichster Wunsch war es, wieder Wärme zu spüren. Sie konnte nicht wissen, ob dieee Hoffnung an ihrem Ziel erfüllt werden konnte, auch ahnte sie, dass ihre dicke Kleidung ihr keinen Deut helfen würde. Die Kälte kam von irgendwo in ihr. Sie musste den Träumen folgen, die ihr den Weg wiesen zu jener Stadt, in der die Finsternis erwachte. Die Stadt war in ihren Träumen erschienen und Jimanes Stein zerrte sie unablässig in diese Richtung. Oder anders gesagt: Er strafte sie mit Kälte, wenn sie von dieser Richtung abwisch. Jeder Fluss, an dem sich nicht genau vor ihr eine Furt befand, jede Unwegsamkeit, die sie umgehen musste, wurde dadurch zur Qual.

Aber tatsächlich wurde die Pein geringer, je länger die Reise dauerte. Sirana fing wieder an zu denken, sie war nicht mehr willenlos einem anderen Geist ausgesetzt, von dem sie wusste, dass er sie mit einem Gedanken töten konnte. Verringerte er seinen Druck auf sie, weil sie sich dem Ziel näherte oder hatte er Erbarmen? Gerade letzteres konnte Sirana nicht glauben. Zu böse musste Xzarrus sein und zu hinterhältig war auch seine Dienerin Jimane, die ihr über Jahre hinweg ein treuer Begleiter war. Oder zumindest hatte sich Sirana immer mal wieder, in einem Anflug oberflächlicher Religiosität an sie gewandt. Das alles hier kam ihr deswegen fast wie Verrat vor. Bei näherer Betrachtung war das natürlich Unsinn.

An einem Morgen nach einer traumlosen und daher schon erholsamen Nacht erblickte Sirana in den oberen Gipfelregionen des Voragogebirges, noch weit entfernt, Felsformationen, die künstlich angelegt oder bearbeitet wirkten.

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Sirana
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BeitragThema: .Geleitet.   .Geleitet. EmptySo Feb 26, 2012 4:24 am

Die Schritte zur Feste hin wurden gelenkt und jeder Versuch, vom Weg abzuweichen scheiterte kläglich daran, dass sie einfach nicht den Willen dazu aufbringen konnte. Der Weg führte steil nach oben und Sirana schwirrte das Blut in den Ohren, die Anstrengung der letzten Tage, die teilweise durchwachten Nächte und der Mangel an Nahrung und Wasser machten sich deutlich bemerkbar. Wozu sollte der dunkle Gott sie auch schonen, solange er sein Ziel auch so erreichte? Gegen Ende der Reise hatte die Frau den fehlenden Druck auch nicht genutzt, um zu jagen, sondern eher, um Schlaf nachzuholen und um einfach das Gefühl zu genießen, nicht erdrückt zu werden.

Entsprechend sah Sirana aus, als sie dann über die Wege der Feste Yath d'Oloth lief. Die Hände und das Gesicht waren verschmutzt, ebenso ihre Kleidung und ihre nun stumpf aussehenden schwarzen Haare, an denen sich Zeichen der Wildnis ihren Platz gesucht hatten. Unsicher und fahrig war ihr Gang, Siranas rotgeränderte Augen blickten meist müde nach unten auf die Straße. Die Umgebung nahm sie nur schemenhaft wahr und auf die Frage, welches Gebäude sie einen Moment vorher passiert hatte, wäre ihr eine Antwort nicht möglich gewesen.

Von der unsichtbaren Hand geleitet, gelangte Sirana schließlich zu einem Bau, aus dem die Düsternis herausdrängte. Kurz verspürte die Kriegerin ein Hochgefühl, welches ebenso schnell verschwand, wie es ungerufen gekommen war. Ohne einen Bruch breitete sich Beklommenheit und ein Widerwille dagegen aus, dieses Gebäude zu betreten. Wenn Sirana gewusst hätte, dass es ein Tempel war, der den dunklen Göttern geweiht war, hätte sie sich mit aller Macht gewehrt. Aber momentan war das sowieso nicht sehr viel. Den Weg in das Gebäude fand sie genauso automatisch wie alle Wege zuvor. Blicklos ging sie eine Weile im Tempel herum, so als suche sie etwas, dabei hatte derjenige, der diesen Ort als Ziel ausgewählt hatte, schon längst sein Ziel gefunden. Er wartete nur auf jemanden. Und schließlich, als wäre er der Warterei überdrüssig, zog er sich zurück in eine beobachtende Stellung. Sein Opfer setzte sich erschöpft zu Füßen seiner Statue nieder. Lediglich Jimanes Präsenz war für einen erfahrenen Priester noch spürbar.
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BeitragThema: Re: .Geleitet.   .Geleitet. EmptyFr März 02, 2012 9:01 pm

Es war schwer für Zreniax sich seiner neuen Aufgabe zu widmen, sah er sich eigentlich schon immer als Todespriester war er nun nicht nur derjenige der den Tod zu seinen Opfern brachte, nun war er meist nur noch im Tempel und studierte mit Hilfe des Herolds, welcher seinen Namen verschwieg, die umfassenden Aspekte der Lehren Xzarrus´ und auch der anderen Götter, musste er doch jetzt auch die Tempeldienste zu Ehren aller dunklen Götter überwachen.
Er war müde hatte er sich die Nacht um die Ohren geschlagen in dem er, wie der Herold ihm auftrug, sich mehr mit den freien Geistern beschäftigte. Grade Jimane beschäftigte ihn dort, konnte dieser Geist ihm doch nützlich sein die Lebensdauer Untoter zu verlängern indem er sie von ihrer Verwesung weitestgehend befreite.

Er wollte sich gerade auf denn Weg zur dunklen Laterne machen um sich für sein morgendliches Training zu stärken, jahrelange Gewohnheiten konnte man so schnell einfach nicht abschütteln, als ihm ein schmutziges heruntergekommenes Häufchen Elend der Staue Xzarrus, welche er bei jedem betreten und verlassen des Tempels vorbei ging.

"Heda! Was fällt dir Straßenköter ein diese geheiligten Hallen zu entweihen? Wenn du einen Ort zu schlafen suchst bist du hier falsch. Scher dich davon bevor ich mich dazu entschließe dir deinen Frevel in der Krypta auszutreiben!"

Der Mensch war erstaunt, als er den Haufen Schmutz am Kragen anhob und das Gesicht erkannte. Vor einigen Monaten erst sah er die Frau in Zenru, der Stadt deren Idee von Gleichheit durch ihren Fall ins wahre Licht gerückt wurde.
Damals sah die Schwarzhaarige Menschenfrau jedoch noch beeindruckender aus, er erinnerte sich nicht mehr an ihren Namen, wusste aber das sie auch wenn sie nicht mehr in den zwanzigern ihres Lebens war eine beeindruckende Kriegerin war. Zreniax wurde vorsichtig, wusste er doch nicht ob sie nicht als Assasine hier hergeschickt wurde...

"Ihr? Ich kenne euch von dem Turnier in Zenru. Was führt euch hierher? Und was ist mit euch geschehen das ihr ausseht wie eine Bettlerin?"

Während er die fremde noch am Kragen festhielt, machte er sich bereit den Zeremoniendolch, die einzige Waffe die er im Tempel bei sich trug, zu ziehen und ihr die Halsschlagader durchzuschneiden.
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BeitragThema: Re: .Geleitet.   .Geleitet. EmptyFr März 02, 2012 11:03 pm

Ruhe. Obwohl sich Hunger und Durst beharrlich meldeten, genoß Sirana ihre derzeitige, halb liegende Position vor der Statue. Sogar ein Gefühl von Wärme regte sich in ihr. Nur langsam drangen die Bilder der Reise in ihr Bewusstsein. Während der Brand nur schemenhaft loderte, derzeit noch verdrängt und relativ unwichtig, sah sie die dunkle Feste in bedrohlicher Schärfe vor sich. Sie befand sich in einem Tempel. Die Stille und die gesamte Gestaltung sprachen dafür. Obwohl das Gebäude von einer düsteren Aura umgeben war, die im Inneren noch stärker spürbar war, konnte sie Gemeinsamkeiten mit dem Tempel in Tamjeh Imuria erkennen. Das Gefühl der Ruhe...

...wurde rüde unterbrochen, als sie hochgezerrt wurde. Laute, harsch gesprochene Worte peinigten ihre Ohren, unnatürlich laut klangen sie. Aus schreckgeweiteten Augen schaute sie ihr Gegenüber an. Ein Mensch. Das erste intelligente Wesen, dem sie seit Tagen gegenüber stand und das zu ihr sprach. Siranas Geist wand sich, aber sie bemerkte auch die Verwunderung ihm Gesicht des Menschen und als er das Turnier in Zenru erwähnte, setzte sich aus Einzelteilen, aus Erinnerungsfetzen sein Gesicht in dieser anderen Umgebung zusammen.

Sie hatte nicht gegen ihn gekämpft, aber sie hatte ihn im Kampf gegen Adbrax und Elarion gesehen. Ein beeindruckender Kämper, mit Nahkampfwaffen so geübt wie sie selbst. Sirana sah an sich hinunter, als der Mensch ihre Kleidung erwähnte. Nein, das war nicht sie.

Was mich hierher führte? Seine Statue steht genau über uns. Genau das ist es, was mir geschehen ist. Aber ich gehöre nicht hierher. Klar und auch irgendwie spöttisch schaute sie den Menschen an, sich überhaupt nicht der möglichen Konsequenzen dessen, was sie da sagte, bewusst. Den Griff zum Dolch, den der in ein Priestergewand Gekleidete vollführte, war ihr nicht entgangen. Trotzdem hob sie die rechte Hand, die so alt und ledrig wie die einer alten Frau aussah, und legte sie auf die Hand des Fremden, um seinen Griff zu lösen.
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BeitragThema: Re: .Geleitet.   .Geleitet. EmptySa März 03, 2012 2:16 am

Als etwas seine Hand berührte erschrak er über das trockene kratzige Gefühl welches ihn tatsächlich dazu brachte seinen Griff zu lösen.
Reflexartig schubste er die fremde von sich. Als sie auf dem Boden aufkam realisierte er seine Tat erst.

Der Hausherr, wusste nicht was er tun sollte, ihr ausgewählter Schlafplatz kam einer Entweihung Nahe, aber er wusste auch wie schwer einem das Delirium überkommen kann wenn man sich durch die Wildnis schlägt und Kordan einem den Geist vernebelt. Die Frau war eine Kriegerin so wie er es war und immer noch ist. Außerdem war er selbst erschöpft und sein Kopf quoll beinahe über von den Studien der Nacht. Er hatte keine Lust sich jetzt mit dem Eindringling zu beschäftigen, vor allem nicht wenn dieser selbst sagt das er hier am falschen Ort ist.


"Du redest wirr. Du sagst das die Statue dich hergeführt hat, aber das du nicht hierher gehörst. Ich respektiere deinen Ruf als Kriegerin, da du mit deinen Taten die untote Armee verstärkst. Dies ist der einzige Grund weshalb ich dich nicht auf der Stelle in die Krypta bringe um den Akolythen der Enzociar eine Möglichkeit zu geben sich in der Folter zu erproben. Aber da du selber sagst das du nicht hier her gehörst gehe! Und bedenke den Frevel deiner Tat."


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BeitragThema: Re: .Geleitet.   .Geleitet. EmptySa März 03, 2012 3:04 am

Sie rappelte sich auf. Der Stoß war nicht heftig gewesen, doch in ihrem geschwächten Zustand war selbst das Wenige schon genug, um sie umzuwerfen. Verwundert betrachtete sie ihre Hand und ließ sie dann wieder sinken. Ob sich ihre Hand während der gesamten Reise in diesem seltsamen Zustand befunden hatte, den sie immer annahm, wenn ich der Totengott ihres Geistes bemächtigte? Wahrscheinlich, denn als sie ihr Haus niedergebrannt hatte, hatte sich auch ihren Hand schon im Übergang zwischen den Reichen befunden. Nun würde es ein paar Tage dauern, bis sie wieder wie die einer relativ jungen Frau aussähe.

Ernst schaute Sirana den Priester an, der andernorts auch als Krieger auftrat. Währenddessen stand sie ganz auf. Nein, natürlich war es nicht die Statue. Lebt wohl, Priester.

Es würde anstrengend werden, im jetzigen Zustand den Tempel zu verlassen. Aber eigentlich musste sie nur den nächsten Gasthof für ein stärkendes Mal und ein Bett finden. Sie versuchte, gerade zu gehen und anfangs gelang es ihr auch. Doch je näher sich Sirana dem Ausgang des Gebäudes näherte, desto schwächer fühlte sie sich. Die verdammte Kälte indes nahm sie gar nicht mehr richtig wahr. Nach wenigen Schritten wurde ihr dann aber bewusst, dass etwas sie zurückzuhalten versuchte. Ein Blick nach unten bestätigte das: Der Stein Jimanes leuchtet matt. Augenblicklich wurde ihr Gang zögerlicher. Doch als nichts weiter geschah, fokussierte sie das Tor und schritt voran, auch wenn es ihr schwer fiel. Wenn dieser Mensch sie hier nicht haben wollte, konnte jedenfalls sie damit gut leben.

Unerwartet und heftig kam der Schlag. Plötzlich kehrte die Kälte mit voller Wucht zurück, Siranas Hand brannte vor Schmerz und wurde sicherlich auch wieder halb durchsichtig, während sich das Bild der Knochenhand mit dem der Hand einer jungen Frau abwechselte und ineinander verschwamm. Sirana hielt die Luft an, während sich schwerer Druck um ihren Kopf herum aufbaute und schließlich verschwand, nur um augenblicklich mit voller Kraft von innen nach außen zu drängen, als wolle ihr Schädel bersten. Nur wenige Sekunden brauchte Xzarrus, um ihr seinen Willen erneut aufzuzwingen. Mit einem Schrei fuhren Siranas Hände in die Höhe und sie legte sie an die Schläfen. Taumelnd stürzte sie und kam hart auf dem Steinboden auf. Mit schmerzverzerrtem Gesicht rollte sich sich zusammen und lag dann so da, wie vor zwei Jahren, als ER sich ihrer das erste Mal bemächtigt hatte. Der einzige Unterschied war der, dass es dieses Mal richtig schmerzte, weswegen sie wie ein Tier brüllte und sich nichts mehr wünschte, als endlich zu sterben. Doch diesen Gefallen würde ER ihr nicht tun.
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BeitragThema: Re: .Geleitet.   .Geleitet. EmptySa März 03, 2012 5:00 am

Als die Frau sich verabschiedete entschloss sich der Priester mit seinem Frühstück noch einige Minuten zu warten, er wollte nicht gemeinsam mit der offensichtlich verwirrten Frau hinausgehen.
Er nahm sich vor die Zeit des Wartens sinnvoll zu nutzen und kontrolliere die Tempeldiener. Waren genug Kerzen da, war der Boden gewischt et cetera. Ein Schrei hinderte ihn jedoch schon daran sich überhaupt auf den Weg zu machen.

Was für ein Morgen, erst die Kriegerin die vor der Statue schlief und kaum war sie verschwunden kam ein Schrei der dem eines gefolterte Schweines gleichkam.
Missmutig folgte Zreniax dem Geräusch Richtung Tempeleingang und das alles vor einem Frühstück....

"Du schon wieder"
Zreniax war aufgebracht, hatte er die Fremde doch grade erst des Tempels verwiesen...
Die Frau lag zusammengekauert auf dem Boden, die Beine angezogen, die Hände auf den Kopf drückend. Aber was war das mit der Hand? Es war die selbe Hand die ihn gerade erst berührt hatte, nun sah er sie jedoch genauer. Sie wirkte wie eine Vorstufe zur Knochenhand, wie die Hand einer Moorleiche wie er sie hier in der Nähe von Yath schon häufiger gesehen hatte, jedoch noch nie bei einem Wesen welches noch natürliches Leben in sich trug. Das war interessant...
Zreniax ignorierte die sich mit schmerzen windende Frau, sie würde sicherlich nicht weglaufen während er Bedienstete holte die sie in eine Kammer schaffen würden.
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BeitragThema: Re: .Geleitet.   .Geleitet. EmptySa März 03, 2012 6:39 am

Die Schmerzen dauerten eine schier unendliche Zeit an, aber tatsächlich wand sich die Schwarzhaarige nur relativ kurze Zeit am Boden. Irgendwann, nachdem ihr Körper den ersten Schock überwunden hatte, nahm Sirana die Hände vom Kopf und umklammerte ihren Körper in dem vergeblichen Versuch, sich zu wärmen, wobei sich ihre Fingernägel in den Stoff gruben, der über ihren Rippen lag. Sie war nun noch mehr als vorhin ein wimmerndes Bündel Elend: Sie lag mitten auf dem Steinboden am Eingang des Tempels, vor sich ein paar nach unten führende Stufen, zitternd und verzweifelt.

Nach einer Weile, als sich die Tempeldiener näherten, hörte das verwirrende Schauspiel, welches Siranas Hand darbot, auf. Sie wirkte nun noch älter als vorhin, als die Frau sich von dem Priester freimachen wollte. Die Geräusche gingen in Schluchzen über und verstummten dann fast.

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Ruhe. Obwohl sich Hunger und Durst beharrlich meldeten, genoß Sirana ihre derzeitige, liegende Position. Sie lag auf einer relativ weichen Unterlage, ihre rechte und linke Rumpfseite schmerzten und sie erinnerte sich daran, ihre Finger dort hinein gebort zu haben. Langsam und mühsam öffnete sie die verklebten Augen, während auch langsam und schmerzhaft die Erinnerung an die letzte Attacke zurück kehrte.

Sie befand sich in einer im Halbdunkel liegenden Kammer, fensterlos und etwas muffig. Was war geschehen? Sirana spürte keine Schmerzen, lediglich ein dumpfes Pochen überall im Körper. Und sie trug nicht mehr ihre Kleidung, die sie auf der Reise angehabt hatte. Sie schlug die dünne Decke zurück und fand eine graue Baumwollrobe an ihrem Körper, die ein wenig zu groß schien. Die Robe reichte bis zum Boden, die Ärmel waren halblang, die Hände und Unterarme gut sichtbar. Jemand hatte sie gewaschen. Sirana schauderte und stand auf. Sie trug tatsächlich nicht mehr als diese Robe.

Steif ging sie zur einzigen Tür, drückte kurz dagegen und zog am Knauf. Offen war sie nicht und den Knauf drehen wollte sie noch nicht - momentan wollte sie alles vermeiden, was auf sie aufmerksam machte. Das Ohr an das Holz gelegt, versuchte Sirana zu lauschen, ob sie etwas aus dem angrenzenden Raum hörte, aber das Rauschen ihres eigenen Blutes übertönte jedes möglicherweise vorhandene Geräusch. Kurzerhand drehte sich die Schwarzhaarige wieder um und schaute sich im Raum um. Einfache, weiß gekalkte Wände, ein Tisch, zwei Holzstühle. Ein Regal mit einer Kerze in einem metallenen Kerzenständer. Sie ging dort hin, bückte sich zu den unteren Fächern und fand ein paar zusammen gelegte Tücher. Dieser Raum war absolut spartanisch eingerichtet. Allerdings war auch kaum Platz für mehr Gegenstände. Der Boden knarrte, als sie wieder zur Tür ging. Doch Moment. Konnten das ihre Schritte sein? Der Boden hier bestand aus Stein.
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BeitragThema: Re: .Geleitet.   .Geleitet. EmptySa März 03, 2012 7:42 am

Bei seinem verspäteten Frühstück und dem folgendem Training hatte Zreniax die ganze Zeit überlegt was er mit der Frau machen würde, er hatte die Diener angewiesen sie zu waschen und ihr eine der Priesterroben zu geben, jedoch so modifiziert das sie ihre Hand und ihren Unterarm nicht ohne weiteres verbergen konnte. Die Diener befolgen widerwillig die Anweisungen des Priesters, war es doch nur wenigen vorbehalten eine der grauen Roben zu tragen und nur Zreniax war es gestattet innerhalb des Tempels die Schwarze Robe mit Seidenfäden und der großen Kapuze zu tragen.

Zu jeder Mahlzeit machte sich Zreniax auf um nach seinem "Gast" zu gucken, die letzten beiden male hatte sie noch geschlafen, was ihn darauf brachte das ihre Reise länger war als er es am Anfang angenommen hatte.
Bei seinem Training und der Meditation in der er versuchte Kontakt zu dem Herold des Todesgottes aufzunehmen, dies gelang dem Menschen jedoch nur extrem selten, kam ihm der Gedanke das es einen Zusammenhang mit der Leichenhand der Frau, der ersten Begegnung der beiden vor der Statue Xzarrus´ und den Todesschmerzen die sie hatte als sie sich vom Tempel entfernte.

Vor der Tür angekommen entriegelte er diese mit seiner rechten Hand, den Teller mit Obst, Brot und einem Schinken in der Linken so das er reagieren sollte falls die Frau sich gegen ihren Gastgeber wenden würde.
Als er die Tür langsam öffnete fand er die Frau im Licht einer einzelnen Kerze vor. Die Fremde im Auge behaltend stellte er den Teller auf den kleinen Tisch, nahm einen der Stühle, mit der Rechten Hand so das er ihn als Waffe benutzen konnte, und setzte sich zwischen die offene Tür und die Frau.


"Wie ich sehe habt ihr euch ausgeruht. Esst etwas, ich habe das Gefühl ihr habt mir einiges zu erklären. Solltet ihr Durst haben werde ich nach jemanden schicken der euch einen Krug Wasser bringen wird. Ich hoffe ihr werdet kooperieren, da meine Drohung von Gestern morgen nicht aus der Luft gegriffen war. Nur werde ich nicht die Akolythen an euch lassen sondern mich persönlcih um euch kümmern. Also.... Was führt euch nach Yath d'Oloth und was genau führt euch in meinen Verantwortungsbereich?"
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BeitragThema: Re: .Geleitet.   .Geleitet. EmptySa März 03, 2012 8:49 am

Die Tür öffnete sich und ein Mann, gekleidet in eine schwarze Robe, betrat die Kammer. Es war derselbe, den sie in Zenru und hier, in diesem Tempel gesehen hatte - wobei sich Sirana unwillkürlich fragte, ob sie sich noch im Tempel befand. In der einen Hand trug er einen Teller mit Essen. Ohne sie aus den Augen zu lassen, schob er die Tür zu und holte sich einen der Stühle heran. Dumm oder unerfahren war er jedenfalls nicht. Still stand sie da und musterte den Mann, wusste aber, dass sie sich bald würde setzen müssen.

Wasser wäre gut. Sirana nahm sich eine der Weintrauben und steckte sich eine Beere in den Mund. Genussvoll biss sie hinein und genoss die kühle Feuchtigkeit, welche sich in ihrem Mund ausbreitete. Nun schob sie sich den Stuhl zurecht und setzte sich an den Tisch. Die Drohung des Mannes ging irgendwie durch sie hindurch. Ein kurzer sarkastischer Gedanke kam ihr in den Sinn, als sie an die Schmerzen der letzten Tage dachte. Aber sie sagte nichts dazu.

Ich bin nicht freiwillig hier. Ihr habt gesehen, was geschah, als ich gehen wollte. Seht... Sirana zerriss das Lederband um ihren Hals und reichte dem Fremden den Stein mit den Rillen mit der rechten Hand. Sollte er diese ruhig sehen und vielleicht wusste er dazu etwas zu sagen.

... dieser Talisman wurde Jimane geweiht. Sie führte mich vor etlichen Jahren aus der Wüste. Und nun führte sie mich hierher und ich wurde mit Schmerzen gestraft, wenn ich vom Weg abwich. Bewusst vermied sie zu sagen, wer die Schmerzen verursachte.

Yath d'Oloth also. Die Schwarzhaarige schwieg kurz. Ich wusste nicht, dass diese Stadt das Ziel ist. Wer seid Ihr? Ich sah Euch auch beim Turnier in Zenru. Und - wie lange habe ich geschlafen?

Als ob Zeit etwas bedeuten würde. Sirana glaubte gerade nicht daran. Demonstrativ nahm sie sich die Birne und biss hinein.
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BeitragThema: Re: .Geleitet.   .Geleitet. EmptySa März 03, 2012 9:16 am

"Ihr habt etwas mehr als einen Tag geschlafen"

Ging Zreniax erst einmal auf seine Gesprächspartnerin ein, auch wenn sie keine Waffen bei sich trug hatte sie etwas an sich, was ihn unruhig machte...
Seine Gedanken jedoch überschlugen sich. Der Name des freien Geistes der hier auftauchte erklärte, weshalb der Herold des Todesgottes ihm aufgetragen hat sich über Jenen Herren zu informieren. Es ging nicht um Verwesung, es ging um diese Frau, welche ihm etwas verschwieg....

"Eure Fragen an mich sind erst einmal ohne Belang, da ich hier das Hausrecht genieße und mir deswegen das Recht herausnehme euch die Fragen zu stellen. Danach könnt ihr mich fragen wonach es euch beliebt."

Er schaute unauffällig auf ihren Arm und ihre Hand die sich Gestern noch in einem mehr als seltsamen Zustand befand.

"Es wurde mir angedeutet das ihr kommen würdet, nicht so präzise wie es üblich ist aber dennoch so das ich bereit bin euch eine angenehme Behandlung zuteil werden zu lassen. Was ich erwarte ist das ihr mir offen antwortet. Wie ich sehe hat sich eure Hand etwas erholt, bei dem >Tempo sollte sie in einigen Tagen wieder so aussehen als wenn sie zu eurem Körper gehöhrt und nicht zu jemand anderen. Wisst ihr wohin genau euch eure Fremdenführer geleitet hat? Es war die Statue des Herrschers der Toten, dies war sicherlich kein Zufall. Vor allem nicht wenn ihr zu einer Zeit dort aufschlagt wo ich euch finden musste. Warum seid ihr hier? Wie viel Einfluss haben fremde Mächte über euren Körper? Und wie viel bekommt ihr Psychisch davon mit?

Zreniax war gespannt ob die Frau ihm Wahrheitsgemäß antwortete, sie konnte nicht wissen das ein komplett besessener andere schmerzen spürt als jemand dessen Körper sich einfach nur selbstständig macht... und sie konnte erst recht nicht wissen das er dies wusste.
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BeitragThema: Re: .Geleitet.   .Geleitet. EmptySa März 03, 2012 10:28 am

Der Mann machte seinen Standpunkt deutlich und Sirana sah natürlich auch, dass er sich in der stärkeren Position befand. Allerdings war auch er es, der etwas wissen wollte. Sie hatte eigentlich nur das zu fürchten, was sich in ihr befand. Verdammt - wer war dieser Mensch?

Sie schwieg jedenfalls zu seinen Ausführungen. Was sollte sie auch sagen dazu, dass er ein Ereignis erwartet hatte, welches er nun als geschehen ansah? Allerdings wunderte sie das auch nicht. Diese Wesen, mit denen sie hier konfrontiert war, gingen einfach über ihr Verständnis hinaus. Ihr Blick ruhte auf ihrer Hand. 'Erholt' war natürlich geschmeichelt. Die Unterschiede zwischen rechter und linker Hand waren deutlich sichtbar - die Altersflecken, die Fältchen, die etwas dickeren Gelenke.

Ihre Antwort war ein Flüstern, denn sie wusste nicht, ob sie eine der Fragen ausreichend würde beantworten können. Der Schmerz wurde geringer, je mehr ich mich dem Tempel näherte. Er wurde stärker, wenn ich vom Weg abwich. Und als ich unter der Statue lag, war er verschwunden. Und jetzt...spüre ich auch nichts. Von daher nehme ich an, dass ich hier am Ziel bin. Zu welchem Zweck kann ich allerdings nicht sagen. Ich kann Euch auch nicht sagen, wieviel Macht sie über mich haben. Sie kontrollieren bisher nicht meine Gliedmaßen. Auch glaube ich durchaus, klar denken zu können und noch einen eigenen Willen zu haben. Denn wenn ich keinen hätte, müssten sie mich wohl nicht dauernd zwingen zu tun, was sie wollen.

Siranas Lachen war bitter. Sie legte die halb aufgegessene Birne auf den Teller zurück und stand auf. Ihr Impuls war, im Zimmer auf und ab zu wandern, um nachzudenken. Aber das ging hier nicht. So stellte sie sich zwischen Regal und Bett und starrte in die Flamme, während ihre rechte Faust neben dem Kerzenständer auf dem Regalboden lag.

Und nun? Was meint Ihr, warum ich hier sein könnte? Ich habe bisher keine Erklärungen erhalten für irgendetwas, was mit mir passiert. Aber Ihr seid ein Priester. Und ein Krieger. Eine seltene Mischung.



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BeitragThema: Re: .Geleitet.   .Geleitet. EmptySa März 03, 2012 11:01 am

Wesen.... Mehrzahl....
Jimane war eine Einzelgängerin, sie hatte keine Nennenswerten Diener, war sie selbst jedoch eine Gesandte Xzarrus...

"Nun, wie soll ich euch Erklärungen bieten für etwas was euch passiert wenn ihr mir nicht die volle Wahrheit sagt. Aber gut, stelle ich mich halt erst einmal vor, ich bin Zreniax, Todespriester der Tenebrae, Hohepriester des Xzarrus und Rekrutierer der untoten Armee. Ihr befindet euch hier im Tempel der dunklen Fünf, in dem Teil der nur mir und meinen Getreuen zugänglich ist. das heißt niemand weiß das ihr hier seid und niemand würde euch vermissen.
Ich wage mal einen Versuch der Deutung.

Ihr Tragt die Knochenhand, oder etwas ähnliches, das sagt mir das nicht alleine Jimane euch hier her geleitet habt, auch wurdet euer Ankommen so angepasst das ich der einzige gewesen sein konnte der euch findet. Das heißt für mich das irgendjemand euch, auf eine eurem Zustand als ihr eintraft zufolge, weite Reise geschickt um zu mir zu kommen. Und das 2 Tage nachdem mir eine 'Kontaktperson' mir den Rat gegeben hat mich mit dem freien Geist der Vergänglichkeit zu beschäftigen. Wer war es der euch hier hergeführt habt und eure Reise so gut einschätzen konnte? Wer seid ihr das ihr hergeschickt wurdet?"


Zreniax stellte sich auf und ging einen Schritt auf seinen Gast zu, in einem so kleinen Raum war dieser eine Schritt beinahe der halbe Raum so das er sie jetzt auch körperlich versuchte einzuschüchtern. Er hatte keine Geduld mehr für diese Art der Spielchen. Wäre es ein normales Wesen gewesen so hätte er jetzt eine Pause von der Folter eingelegt und in einigen Stunden erst weiter gemacht. Hier war es anders, war es doch wahrscheinlich eine Glaubensschwester vor sich zu haben, welche keinerlei körperlichen Repressalien zu erdulden hatte... jedenfalls nicht von ihm.
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BeitragThema: Re: .Geleitet.   .Geleitet. EmptySa März 03, 2012 11:35 am

Sirana öffnete die Hand, Jimanes Stein blieb auf dem Holz liegen, während ihre Hand über die Flamme wanderte und still in der Flamme verweilte. Sie spürte die Flamme, aber nicht so wie früher. Das Gefühl war dumpf, das Feuer brannte sich nicht in die verwelkte Haut ihrer Hand.

Zreniax also. Der Name war nicht unbekannt, ebenso wenig die Gilde. Die Gemeinschaft wurde auch von zwielichtigen Gestalten mitgebildet. Allerdings ahnte sie nun auch, warum sie hier war, da er sich als Hohepriester des Xzarrus vorstellte.

Nein, niemand weiß, dass ich hier bin. Niemand würde es ahnen. Mein Haus in Tamjeh Imuria habe ich dem Feuer übergeben, bevor ich abreiste. ER hat mich kaum schlafen lassen und die meiste Zeit gehetzt und mich mit Albträumen traktiert, wenn mein Körper dem Verlangen nach Schlaf nachgeben wollte.

Und vermissen? Da gäbe es einige wenige, die sich über das Ausbleiben jeder Nachricht wundern würden. Aber es war nicht das erste Mal, dass sie sich allein auf den Weg gemacht hatte, sie, die rastlose Kriegerin.

Von der Reise habe ich kaum etwas mitbekommen. Ihr nanntet mich Bettlerin, Zreniax, weil ich so aussah. Und das tat ich sicherlich nicht ohne Grund, schließlich nahm ich meistens lieber die direkten Wege, auch wenn sie noch so unwegsam waren. Während der Reise habe ich kaum etwas gegessen oder getrunken. Meint Ihr wirklich, so etwas tut jemand, der seine Reise gut geplant hat?

Die Frau nahm die rechte Hand von der Flamme weg und drehte sich zu Zreniax um. Er stand nun recht nahe vor ihr, mehr einen Kopf größer als sie selbst, das Haar kurz geschoren, die Augen dunkel. Fest sah sie ihn an.

Mein Name ist Sirana Schattenmond und ihr könnt mir nichts antun. Ich glaube, das wisst Ihr. Mag sein, dass endlose Folter eine schlimmere Pein darstellt als der Tod, aber da habt Ihr gerade einen Konkurrenten, dem Ihr nichts entgegensetzen könnt. Es gibt sicherlich einen Grund, aus dem ich hier bin. Mein Antrieb ist es, dieses Scheusal und seinen willigen, freien Geist aus mir zu vertreiben.

Sirana atmete tief ein. Erst jetzt vielen ihr die silberdurchwirkten Fäden auf, die in seine Robe eingearbeitet waren. Sie glitzerten im Schein der Flamme, welches an ihr vorbei auf sie fiel. Wenn er ein Hohepriester dieses verdammten Gottes war, dann konnte er ihr sicherlich das Wissen vermitteln, wie sie diesen auch wieder loswerden konnte - wenn es überhaupt jemand konnte. Es konnte gut sein, dass sie deswegen eben genau das Falsche gesagt hatte.
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BeitragThema: Re: .Geleitet.   .Geleitet. EmptySa März 03, 2012 9:38 pm

"Nun, auch ich habe schon einige solcher Reisen hinter mir, jedoch wurde ich von anderen Wesen gejagt. Ihr müsst verstehen welches Geschenk euch zu teil wurde, euer Körper beheimatet einen Gott welcher der Welt schon vor langer Zeit den Rücken zugewendet hat. Ich kann mir nicht vorstellen das ihr hierher geschickt wurdet nur damit ihr euer unfreiwilliges Opfer zurückgeben könnt. Aber vielleicht kann ich euch helfen einen nutzen aus dem Pakt zu ziehen, jedoch frage ich mich warum ich das tun sollte wenn ihr doch nur Beschimpfungen und Hohn für ihn habt. Seht ihr nicht die Möglichkeiten die sich euch dadurch bieten das Xzarrus und Jimane euch ausgewählt haben?"

Er wusste nicht genau was er tun sollte, war die Frau die nun vor ihm war zwar durch ihre Verzweiflung furchtlos, doch machte sie auch einen sturen Eindruck, als würde sie Zreniax nur als Priester sehen der einen Exorzismus durchführen kann.

"Sagt mir, warum sollte ich euch helfen und weshalb sollte ich euch nicht einfach hier in dieser Kammer lassen, um euch als Sprachrohr zu Xzarrus nutzen? Ich bin kein Sceral-Anhänger welcher aus Nächstenliebe handelt, das solltet ihr euch bewusst werden."


Kurz zögernd verließ er den Raum , er musste nachdenken, so wie sein Gast sicher auch
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Sirana Schattenmond

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BeitragThema: Re: .Geleitet.   .Geleitet. EmptySa März 03, 2012 10:04 pm

Ein Geschenk also. So empfand sie das zwar nicht, aber Zreniax wäre wohl dankbar für die Schmerzen. Schweigend hörte Sirana seine kurze Ansprache, während Wut in ihr aufkeimte. Als er sich dann kurzerhand umdrehte und den Raum verließ, sprang sie ihm nach zur Tür, doch die war schon abgeschlossen.

Dann nehmt Ihr ihn doch, verdammt nochmal!, brüllte sie ihm, mit Tränen in den Augen, hinterher. Versuchsweise rüttelte Sirana am Türknauf, doch er hatte den Riegel vorgeschoben. Frustriert schlug sie einmal mit beiden Fäusten gegen das Holz. Dann nahm sie sich ein paar Weinbeeren und steckte sie sich in den Mund. Wasser wäre wirklich gut gewesen. Dann streckte sie sich auf dem Bett aus, ohne sich zuzudecken. Obwohl sie so lange geschlafen hatte, war sie immer noch erschöpft.

An einen Exorzismus hatte sie noch gar nicht gedacht. Aber dafür sollte sie wohl lieber zu einem lichten Priester gehen. Da fiel ihr eigentlich nur die Ordensvorsteherin des Obsidianischen Ordens, Liloe, ein. Aber Alcazaba war so weit weg und ihre Chancen, Yath d'Oloth zu verlassen, schätzte Sirana als ziemlich gering ein. Was waren nun ihre Möglichkeiten? Zweifellos behergten diese Mauern einen riesigen Schatz an Wissen oder zumindest Informationen darüber, wo es das richtige Wissen gäbe. Und was konnte sie dem Priester bieten? Er war zweifellos irgendwie beeindruckt von ihr - und sie war sich sicher, dass er da schon eigene Vorstellungen hatte. Mit Gänsehaut auf den Armen schlief sie ein.
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Zreniax

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BeitragThema: Re: .Geleitet.   .Geleitet. EmptySa März 03, 2012 10:49 pm

Zreniax dachte die nächsten Stunden intensiv nach, er würde ihr nicht helfen wieder die einzige Seele in ihrem Körper zu sein, es wäre einen Frevel den Willen Xzarrus sich Sirana Schattenmond zu bemächtigen nicht zu achten. Aber er könnte ihr die Wege des Todesgottes zeigen, als Kriegerin wäre es ihr ein leichtes seinen Willen mit Opfern gütig zu stimmen, auch war ihre Verbindung zu Jimane von Vorteil was die Experimente mit untoten angeht. Der freie Geist könnte einen entscheidenden Einfluss auf die Lebensdauer der Ghoule haben.

Mit einem Krug Wasser ausgestattet machte er sich auf den Weg zurück zu der potenziellen Aspirantin. Sie war sich scheinbar nicht bewusst welche Ehre es war das Zreniax persönlich ihr Essen und trinken brachte und er nicht seinen Hausdiener schickte.

Vorsichtig öffnete er die Tür, wollte der Mensch nicht die Hälfte des Wassers verschütten. Er sah Sirana Schattenmond auf dem Rücken liegend schlafen.
Leise nahm er sich den Stuhl auf der er vorhin schon saß und stellte ihn vor das Bett, den Krug immer noch in der Hand haltend saß er sich vor seinen Gast und wartete auf ihre Reaktion wenn sie die Augen öffnete und ihn sah.
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BeitragThema: Re: .Geleitet.   .Geleitet. EmptySo März 04, 2012 12:17 am

Sie schwamm in einem weiten Ozean, nirgendwo Land in Sichtweite. Das Wasser war nicht warm, aber immerhin auch nicht eiskalt. Die Bewegungen ihrer Muskeln hielten Sirana warm. Irgendwann würde ihre Kraft erlahmen, aber daran dachte die Traumfrau nicht, sie nahm es einfach so, wie es war. Tiefe Zufriedenheit zog sie aus der gleichmäßigen Tätigkeit. Nach einer Weile verschwamm das Bild. Als sie den Traum bewusst wahrnahm, hatte das Erwachen bereits eingesetzt.

Neben sich hörte Sirana den Atem von jemandem, glaubte die Anwesenheit eines Anderen in der Kammer zu spüren. Mit hellwachen Sinnen versuchte sie, so viel von ihrer Umgebung zu erfahren, wie sie konnte. Aber das waren nur die Reize, die sie über ihre Haut und über ihre Ohren wahrnahm. Sirana hatte das Gefühl, erst einmal in Sicherheit zu sein. Auch spürte sie keinen Druck von außen, mit dem sich Xzarrus normalerweise ankündigte, bevor er in sie eindrang. Kälte? Jedenfalls keine unnatürliche. Im Raum war es kühl und da die Decke unter ihr lag, spürte sie das umso mehr.

Wie lange wart Ihr weg?, fragte sie, als sie die Augen aufschlug. Es war keine Überraschung, dass Zreniax auf einem Stuhl neben dem Bett saß. Vorhin, als sie sich gegenüber gestanden hatten, war ihr nicht aufgefallen, wie groß er war. Ähnliche Situationen hatte sie im Kampf zur Genüge erlebt, da war es nichts Bemerkenswertes, einem körperlich scheinbar überlegenen Gegner gegenüber zu stehen. Aber nun, in diesem ruhigen Augenblick, sah der Mensch geradezu riesig in der kleinen Kammer aus, auch wenn er saß und geradezu friedlich wirkte.

Xzarrus hatte sie nicht umsonst ausgewählt, aber das musste nicht heißen, dass sie etwas Besonderes war. Vielleicht wollte er auch einfach nur spielen. Aber wenn sie nicht mitspielte, würde sie nicht weiter kommen. Auch würde sie Schmerzen erleiden. Ihr gefiel der Gedanke daran nicht, sich vorerst aufzugeben und in eine wartende Position gezwungen zu werden. Aber momentan blieb ihr keine andere Wahl.
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BeitragThema: Re: .Geleitet.   .Geleitet. EmptySo März 04, 2012 12:43 am

"Ein Paar Stunden", antwortete Zreniax als Sirana langsam ihre Augen aufmachte.
"Ich habe euch Wasser gebracht und bin hier um euch meine Entscheidung mitzuteilen.
Ihr seid in einer interessanten Situation, einerseits Jimane als auch Xzarrus selbst nehmen direkten Einfluss auf euer handeln und versuchen euch zu lenken. Natürlich seid ihr ihr aufgewühlt und wisst vieles nur als Qual für euch zu deuten. Ich habe euch damals in Zenru kämpfen sehen und auch vorher habe ich euren Namen immer mal wieder in den Tavernen des Landes gehört. Ihr seid eine Kriegerin, ähnlich meiner selbst noch vor einigen Monaten. Ich biete euch die Gelegenheit mein Wissen mit euch zu teilen, euch zu helfen den Willen der euch aufgedrängt wird zu deuten und euch zu zeigen wie großzügig der Meister des Todes zu seinen Getreuen sein kann.
überlegt euch eure Antwort, falls ihr ablehnen solltet werdet ihr nur noch ein Experiment für mich sein und diese Kammer nie mehr verlassen."



Fordernd guckte Zreniax die Frau an, die bereits die Robe eines Mitgliedes des Zirkels trug.
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BeitragThema: Re: .Geleitet.   .Geleitet. EmptySo März 04, 2012 1:01 am

Mit ihren Gedanken hatte sie Zreniax' Worte vorweggenommen. Sein Gesichtsausdruck war hart. Sirana war sich zwar sicher, dass er um seine Möglichkeiten, ihr Schmerzen zu bereiten, wusste, aber sie war sich auch sicher, dass er sein Bestes in einer solchen Sache geben würde. Sie setzte sich auf und rutschte zum Fußende des Bett, von wo aus sie das Bett verließ. Ungünstig, dass das Bett direkt an der Wand stand und Zreniax auf der anderen Seite davor saß. Die Kerze war tatsächlich ein Stück weit herunter gebrannt. Sirana trat hinter den Menschen und nahm den Stein. Ihre Hand hing kurz zögernd neben dem winzigen Kerzenständer. Nur einen Augenblick, in dem der Gedanke keimte, Zreniax nieder zu schlagen. Ein aussichtsloses Unterfangen. Sie ging zum Fussende des Bettes und stützte sich mit beiden Händen auf den Bettpfosten, Jimanes Stein zwischen Holz und Haut eingeklemmt.

Als Kriegerin würde sie für den Totengott sicherlich einen Nutzen haben und auch Zreniax dürfte sie damit gut dienen. Sie schauderte bei dem Gedanken an eine Untotenarmee, welche sie möglicherweise verstärken half. Und wenn sie nicht kooperieren wollte, würde sie trotzdem ihren Dienst tun.

Gut, ich bin einverstanden. Lehrt mich, was Ihr wisst. Und helft mir, zu verstehen.

Sirana schaute ihr Gegenüber nicht an, sondern starrte auf ihre übereinander gelegten Hände nach unten, so dass die schwarzen Haare herunter fielen und das Gesicht größtenteils verdeckten.


Zuletzt von Sirana Schattenmond am So März 04, 2012 7:21 am bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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BeitragThema: Re: .Geleitet.   .Geleitet. EmptySo März 04, 2012 1:31 am

Als wäre etwas in ihr zerbrochen mied sie den direkten Blick und schaute herab als sie sich dazu bereit erklärte sich der Lehre zu unterziehen.

Sirana eine Hand anbietend, stand er auf und richtete Erneut das Wort an sie.

"Dann begleite mich, dein altes Leben ist unter Schmerzen im Eingang des Tempels gestorben, dies was hier in diesem Raum geschah war symbolisch eine Geburt, ein Neuanfang nach dem Tod, für den Tod. Da ihr die Robe eines Aspiranten bereits tragt werden ich euch zuerst in eure neue Kammer geleiten. Danach werden wir warten bis ihr wieder komplett bei Kräften seid bis eure Ausbildung anfängt."

Zreniax öffnete die Tür und der Blick war frei auf den steinigen Korridor der von der Kammer an den Folterkammern entlang hinauf in den Tempel führte.
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BeitragThema: Re: .Geleitet.   .Geleitet. EmptySo März 04, 2012 7:35 am

Das war es also. Ihr neues Leben innerhalb der Gebirgsstadt Yath d'Oloth, möglicherweise sogar innerhalb der Mauern dieses Tempels. Gefangen im Leben und nicht einmal Herrin über ihren Körper und ihren Verstand. Sie wusste nicht, was auf sie zukam, trotzdem hoch Sirana den Blick wieder, straffte die Schultern und sah die dargebotene Hand. Jimanes Stein immer noch in der rechten Faust halten, streckte sie Zreniax genau diese von Xzarrus gezeichnete Hand entgegen: Damit er sowohl mit ihr, der Menschenfrau, als auch dem Freien Geist Jimane und dem Totengott diesen Pakt schloss. Ob das mehr als symbolisch war, würde sich vielleicht irgendwann herausstellen. Aber auf jedem Fall war es ihre Absicht, wenigstens vor sich selbst zu zeigen, dass sie dieses Bündnis, diesen Pakt nicht aus freien Stücken eingegangen war.

Gemeinsam verließen sie die Kammer und vor der Tür richtete Sirana das Wort an Zreniax, das erste Mal als eine seiner Akolythen: Wir können mit der Ausbildung beginnen, sobald Ihr bereit seid. Es gilt, keine Zeit zu verlieren.

Etwas vorauseilender Gehorsam konnte nicht schaden, auch wenn ihm ihr Widerstand nicht verborgen bleiben konnte.
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